Was Du beim Bergwandern im Herbst beachten solltest

Der Herbst ist für mich mit die schönste Zeit zum Bergwandern: Die Luft ist klar, die Farben bunt und bei klarer Sicht hat man eine einzigartige Fernsicht.

Allerdings solltest Du Dich im Herbst bei der Planung von Wandertouren in den Bergen auf veränderte Bedingungen einstellen.

Wetterbedingungen prüfen

Wenn Du eine Wanderung in den Bergen planst, solltest Du natürlich zu jeder Jahreszeit die Tipps für sichere Bergwanderungen beachten.

Die Wetterbedingungen können jedoch im Herbst besonders tückisch sein: Auch wenn die Wetterlage im Herbst meistens stabil ist, können die Temperaturunterschiede zwischen Tal und Berg jetzt besonders extrem sein. Während es unten im Tal noch spät sommerlich warm ist, können in höheren Lagen schon winterliche Bedingungen mit Eis und Schnee herrschen.

Auf diese unterschiedlichen Witterungsbedingungen solltest Du vorbereitet sein und daher bis kurz vor der Tour das Bergwetter prüfen.

Das Bergwetter des Deutschen Alpenvereins (DAV) informiert täglich über das Wetter in den Alpen und bietet regionale Wettervorhersagen für den gesamten Alpenraum. Damit ist der Dienst ein unverzichtbares Hilfsmittel für die Tourenplanung.

Ergänzend bietet der Bergbericht des DAV einen guten Überblick über die Wetterlage im Alpenraum für das kommende Wochenende. Daneben kannst Du auch Webcams von Hütten und Bergbahnen nutzen, um Dich über die aktuelle Wettersituation in höheren Lagen zu informieren.

Kürzere Tage berücksichtigen

Das Wetter ist zwar im Herbst oft wesentlich stabiler, allerdings ist der Stand der Sonne von Tag zu Tag niedriger und die Tage werden kürzer. Ende Oktober geht die Sonne in den Alpen schon um 17:07 Uhr unter.

Daher solltest Du entweder kürzere Touren planen oder früh genug aufbrechen, damit Du beim Abstieg nicht in die Dunkelheit kommst. Außerdem wird es sehr schnell kalt, wenn die Sonne nicht mehr scheint. Daher solltest Du Dich vorher über die Sonnenauf- und untergangszeiten informieren.

Auf die Beschaffenheit der Wege einstellen

Durch den niedrigen Stand der Sonne und die kühleren Temperaturen sind die Wege im Schatten jetzt häufig feucht und durch das Laub rutschiger. Morgens musst Du Dich auch auf der Nordseite der Berge auch auf vereiste Abschnitte einstellen.

Daher solltest Du beim Gehen in schattigen Bereichen vorsichtig sein und natürlich gutes Schuhwerk mit einem ausgeprägten Sohlenprofil tragen.

Ausrüstung und Bekleidung anpassen

Für Herbsttouren solltest Du Deine Ausrüstung und Bekleidung für die neue Jahreszeit anpassen.

Wenn es dunkel wird und die wärmende Sonne fehlt, kann es jetzt im Herbst gerade in den Bergen empfindlich kalt werden. Eine (leichte) Isolationsjacke oder mindestens einen wärmenden Midlayer solltest Du daher jetzt zusätzlich in den Rucksack packen. Genauso wie eine Stirnlampe mit frischen Batterien bzw. aufgeladenen Akku.

Auch eine Mütze und leichte Handschuhe gehören ab dem Herbst bei Bergtouren in den Rucksack.

Außerdem nehme ich ab Herbst noch den Mountain Equipment Ultralite Bivi Biwaksack mit. Der Notfall-Biwaksack kann in Notsituationen, wie einem extremen Wetterumschwung oder einen Unfall, Leben retten: Er bietet Schutz vor Nässe und Wind und bewahrt den Körper vor dem Auskühlen.

In höheren Lagen musst Du jetzt auch mit Schnee und vereiste Stellen rechnen und Dich mit entsprechender Ausrüstung (Stöcke, Gamaschen und Grödel) darauf einstellen und natürlich über Erfahrung am Berg verfügen.

Öffnungszeiten beachten

Zum Herbst schließen viele Hütten und Almen und die Bergbahnen stellen den Betrieb für Revisionsarbeiten ein. Dies solltest Du bei der Planung berücksichtigen.

Die aktuellen Öffnungszeiten der Hütten oder Almen sowie die Betriebszeiten der Bergbahnen kannst Du den Internetseiten der Betreiber entnehmen.

Auf der Internetseite des Alpenvereins kannst Du zudem nach den wichtigsten Hütten im deutschen und angrenzenden Alpenraum suchen und Dich dann über die Öffnungszeiten informieren.

Wenn Du diese Punkte bei Deiner Planung beachtest und das Wetter mitspielt, dann steht einer schönen Herbstwanderungen in den Bergen nichts mehr im Wege.

Viel Spaß und genieße den Herbst!

Veröffentlicht von

Mein Name ist Jens und ich bin ein absoluter Outdoor-Enthusiast: Wandern und Trekking bedeutet für mich, die Natur hautnah mit allen Elementen erleben – egal ob bei Sonnenschein, Regen oder Schnee. Mich zu bewegen, Neues zu erkunden und mich den Herausforderungen der Natur zu stellen, sind für mich ein idealer Ausgleich zum Alltag.

2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hi Jens,

    ich finde Wandern im Herbst auch schöner als im Sommer, auch, weil ich die starke Sonne nicht so gut vertrage und man nicht so vor sich hinschwitzt.

    Coole Tipps und gute Reminder, gerade für Wanderanfänger. Man ist ja nicht immer auf alles gefasst.

    Alles Gute,

    Jasmin von http://www.thehiketribe.com

  2. Hey,
    deine Tipps sind wirklich sehr hilfreich gewesen. Wir waren in der Pfalz unterwegs vor kurzem. Zwar kein Herbst offiziell aber von den Temperaturen schon :). Hätte ich z-b keine Isolationsjacke mitgenommen wäre mir alles ab gefroren…Ich bin noch Anfänger was das Wandern in kalten Jahreszeiten angeht. Mir hat es aber sehr gut gefallen und werde weiter nach schönen Wanderwegen im herbst schauen.
    Schöne Grüße

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