Praxistest: Bergans Myre Down Jacket – Stylische Daunenjacke nur für den Alltag?

Werbung: Die Jacke wurde mir freundlicherweise von Frankonia kostenlos für diesen Test zur Verfügung gestellt. Daher ist der Artikel als Werbung gekennzeichnet. Es wurde keinen Einfluss auf den Inhalt genommen und meine Objektivität hat dies nicht beeinflusst.

Daunenjacken gehören spätestens ab Herbst in den Städten zum normalen Straßenbild. Diesem regelrechten Daunenhype tragen auch die klassischen Outdoormarken Rechnung, in dem sie mittlerweile immer alltagstauglichere Daunenjacken designen. 

Der neueste Trend sind Hybrid-Modelle, bei denen neben Daune noch andere Materialien verwendet werden. Die von mir getestete Myre Down Jacket der norwegischen Outdoormarke Bergans ist so eine Hybrid-Daunenjacke für den Alltag.

Ob sie sowohl in der Freizeit als auch bei Wanderungen überzeugen kann, habe ich die letzten Monate getestet.

Bergans Myre Down Jacket

Die Myre Down Jacket ist aus der Bergans Lifestyle-Kollektion, einer Serie mit praktischen Kleidungsstücken für den Alltag, deren Funktionalität von der technischen Bekleidung der Norweger übernommen wurde.

Bei der Jacke handelt es sich um eine sogenannte Hybrid-Jacke, die die Vorteile von Daunen und Softshell-Material vereint. Unter den Ärmeln und entlang der Seiten sollen Softshell-Partien für erhöhte Atmungsaktivität und Bewegungsfreiheit sorgen. Das Außenmaterial ist aus wasser- und windabweisendem Pertex Quantum.

Die von Bergans verwendeten Daunen und Federn sind nach dem Responsible Down Standard (RDS) zertifiziert. Die RDS-Zertifizierung stellt sicher, dass die verarbeiteten Daunen und Federn nur von Tieren stammen, die ein gesundes und artgerechtes Leben geführt haben. Der Responsible Down Standard ermöglicht eine lückenlose Rückverfolgung der Daunen-Lieferkette.

Details

  • Außenmaterial: Pertex Quantum: 100 % Polyamid (Nylon)
  • Stretcheinsätze: 90 % Polyester / 10 % Elastan (Spandex)
  • Mischungsverhältnis der Daune: 90/10
  • Bauschkraft der Daune: 700 cuin
  • Gewicht der Daune: 85 g
  • Zwei Reißverschluss-Seitentaschen
  • Eine Reißverschluss-Innentasche
  • Regulierbare Kapuze
  • Elastischer Schnürzug am Saum
  • Größen: S-XXL 
  • Gewicht: 550 g (Größe L, nachgewogen)
  • Preis: 270 Euro (UVP)

Praxistest

Ich habe die Myre Down Jacket seit November regelmäßig im Alltag, bei Spaziergängen und kurzen Tageswanderungen getragen. Das Wetter bot lange Zeit keine idealen Testbedingungen: Herbst und auch der Winter waren bei uns im Ruhrgebiet überwiegend ungemütlich nass mit moderaten Temperaturen.

Doch zum Jahresende fielen die Temperaturen endlich und seit dem herrschten mit Temperaturen von bis zu -5 Grad ideale Witterungsverhältnisse für den Test der Jacke.

Erster Eindruck

Die Jacke hinterlässt mit ihrem glatten und glänzenden Pertex Quantum Außenmaterial sofort einen modischen Eindruck. Durch die Stretch-Einsätze kommt jedoch auch der technische Anspruch ein wenig zum Ausdruck. Die Feststeller an den elastischen Schnürzügen fallen für meinen Geschmack jedoch zu klobig aus, was sich auch negativ auf das Gewicht auswirkt. Mit 550 Gramm ist sie wirklich kein Leichtgewicht.

Das traditionelle Bergans-Logo mit den zwei Birkebeiner-Rebellen und die norwegische Nationalflagge verleihen der Jacke zudem den typischen Bergans-Style. Mir gefällt dieser Bezug zu der Legende und der Geschichte Norwegens. Auch weil die Marke auf eine über hundertjährige Firmengeschichte zurück blicken kann.

Was auch sofort einen guten Eindruck auf mich gemacht hat: Bergans legt der Myre Down Jacket einen Flicken in Jackenfarbe sowie eine Anleitung bei, für den Fall das der Oberstoff ein Loch oder Riss bekommt. Mit dem Flicken lässt sich das dann reparieren.

Schnitt und Passform

Die Myra Down Jacket ist etwas weiter geschnitten und weniger figurbetont. Die Rückenpartie reicht mir bis weit über das Gesäß und die Ärmel sind ebenfalls länger geschnitten. Durch den weiten Schnitt ist die Passform sehr locker und ich kann bequem noch weitere Schichten unter der Jacke anziehen. Für meinen Geschmack, ist sie jedoch ein wenig zu großzügig geschnitten. Das sieht nicht immer gut aus.

Dafür bieten das dehnbare Stretchgewebe an den Ärmelunterseiten sowie an den Seiten eine gute Bewegungsfreiheit, was sich spürbar positiv auf den Tragekomfort auswirkt.

Verarbeitung und Material

Die Jacke ist sauber verarbeitet, die Nähte sowie der Bergans Schriftzug und das Logo sind fehlerfrei gestickt. Die Qualität der Daunenfüllung ist mit einem hochwertigen Mischungsverhältnis von 90/10 (Daunen/Federn) und einer Bauschkraft (fillpower) von 700 cuin mehr als gut.

Die Daunenfüllung ist in mehrere, relativ breiten Kammern unterteilt, damit die Daunen nicht verrutschen und an Ort und Stelle bleiben. Die Nähte der Kammern sind jedoch leider durchgesteppt, wodurch sich in der Praxis Kältebrücke bilden, über die Kälte in die Jacke zieht.

Das als Außenmaterial verwendete Pertex Quantum ist eines der leichtesten und gleichzeitig reißfestesten Materialien und damit bestens für die Daunenjacke geeignet. Das Material fühlt sich angenehm seidig an und lies bisher nur einige wenige Federkiele durch. Schwachstelle waren da mehr die Nähte.

Ausstattung und Bedienung

Die zwei Reißverschluss-Fronttaschen bieten reichlich Stauraum. Die rechte Fronttasche kann auch als Kompressions-Packtasche genutzt werden, was ich aber bei dem Einsatzgebiet der Jacke überflüssig finde. Auch weil das Paket relativ groß wird. In der Innentasche mit Reißverschluss findet problemlos ein Smartphone oder Portmonee platz.

Die Kapuze ist nicht helmtauglich und lässt sich mit den beiden Schnürzügen und der Volumenregulierung optimal an meinen Kopf anpassen. Dadurch liegt die Kapuze schön eng an und dreht bei Kopfbewegung mit, ohne das das Sichtfeld eingeschränkt wird.

Die elastischen Ärmelabschlüsse schließen zuverlässig ab, so dass keine warme Luft aus der Jacke entweichen oder kalte in die Jacke ziehen kann. Und die praktischen Daumenlöcher verhindern, dass die Ärmel beim hochgreifen oder auf dem Rad hochrutschen. Bei Benutzung schützen sie zudem ein Teil der Hände sowie den empfindlichen Puls vor dem Auskühlen.

Der Saum lässt sich durch elastische Schnürzuge zuziehen. Alle Zugbänder sind einhändig und auch mit Handschuhen regulierbarer und dadurch leicht zu handhaben.

Die Reißverschlüsse sind vom Marktführer YKK und laufen leichtgängig, enden bei den Taschen in Zippergaragen und lassen sich durch Anhänger auch mit Handschuhen gut bedienen.

Der Frontreißverschluss ist mit einer breiten Abdeckleiste hinterlegt, der die Kälte zuverlässig draußen hält. Leider fehlt dem Frontreißverschluss ein Kinnschutz. Nichts ist schmerzhafter, als sich beim schließen ein Barthaar oder die Haut einzuklemmen. Aua!

Wärmeleistung und Klimakomfort

Die Myre Down ist eine Hybrid-Jacke, die nach dem Body Mapping Prinzip entworfen ist. An den besonders kälteempfindlichen Körperstellen (Brust, Rücken und Oberarme) sorgt die Daunenfüllung für Wärmeisolierung. An weniger empfindlichen Zonen an den Seiten und den Unterarmen verbessern Softshell-Einsätze die Atmungsaktivität und ermöglichen eine höhere Bewegungsfreiheit.

Die Daunenfüllung wärmt an den gefütterten Stellen zwar wirklich hervorragend, dafür zieht es aber bei Kälte und/oder Wind über die Stretcheinsätze unangenehm kalt in die Jacke. Das war deutlich spürbar, als ich nur ein dünnes Longsleeve drunter angezogen hatte. Daher ist die Myre Down als reine Isolationsjacke z.B. für Pausen oder den Notfall sowie bei klirrender Kälte nicht geeignet.

Was dazu ein wenig im Wiederspruch steht, mir aber an der Jacke gut gefällt: Die Kapuze ist schön dick gefüttert und isoliert zusammen mit den hohen Kragen Kopf und Hals wirklich hervorragend. Auch die länger geschnittenen Ärmel mit Daumenöffnung können als Wärmeschutz der Hände dienen.

Im Umkehrschluss ist der Klimakomfort durch die atmungsaktiven Softshell-Einsätze sehr gut. Deshalb funktioniert die Myre Down Jacket auch bestens beim Winterwandern wenn es so richtig kalt ist als dritte Bekleidungsschicht. Denn bei Anstrengung wird es durch das dünnere und atmungsaktive Softshellmaterial nicht zu warm in der Jacke.

Das Jackenklima lässt sich zudem durch mehr oder weniger enges anliegen lassen der Arme prima regulieren. Hört sich vielleicht schräg an, funktioniert aber wirklich.

Auch für Freizeitaktivitäten in der kalten Jahreszeit ist die Jacke bestens geeignet. Besonders wenn häufig, wie bei unserem Sightseeing in Dresden, durch Besichtigungen, Einkehren, Geschäfte betreten und kalten Außentemperaturen starke Temperaturschwankungen vorkommen.

Wind- und Wetterschutz

Die Imprägnierung des Pertex Quantum Oberstoffes lässt Regen gut abperlen und schützt die Daune zumindest für eine begrenzte Zeit vor Feuchtigkeit. Den leichten Nieselregen in Dresden hat die Imprägnierung den ganzen Tag über locker weggesteckt.

Der hohe Kragen und die dick isolierende sowie gut abschließende Kapuze schützen optimal vor Auskühlung und beißenden Wind. Der nicht sehr feste, aber dafür ausgeprägte Kapuzenschirm, bietet zusammen mit der gut abschließenden Kapuze ausreichenden Wetterschutz.

Mein Fazit

Die Bergans Myre Down Jacket hat mich wirklich überrascht: Weil sie mich mit der Hybrid-Konstruktion und Funktionalität nicht nur im Alltag überzeugt hat, sondern auch bei Winterwanderungen. Das hätte ich vorher so nicht erwartet.

Die Daunenfüllung isoliert hervorragend an den besonders kälteempfindlichen Körperstellen und an den weniger empfindlichen Zonen bietet das Stretchmaterial eine gute Atmungsaktivität. Daher ist sie bestens für Stop-and-go-Aktivitäten in der kalten Jahreszeit geeignet. Jedoch nicht als reine Isolationsjacke, da über die Softshell-Einsätze Wärme verloren geht.

Das wetterfeste Pertex Quantum steckt auch Nieselregen ausreichend lange weg. Und die Austattung und Handhabung sind funktional genug. Jedoch könnte der Schnitt für meinen Geschmack figurbetonter sein.

Insgesamt ist die Myre Down Jacket eine modische aber dennoch funktionale Hybrid-Daunenjacke, die die Vorzüge von Daunen und Softshell-Material vereint und mich sowohl im Alltag als auch bei Outdoor-Aktivitäten überzeugt hat.

Die Bergans Myre Down Jacket ist im Fachhandel oder im Frankonia Online Shop erhältlich.

Anmerkung: Die Jacke wurde mir freundlicherweise von Frankonia kostenlos für diesen Test zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

Meine Meinung ist jedoch wie immer nicht beeinflussbar.

Fotogalerie

Veröffentlicht von

Mein Name ist Jens und ich bin ein absoluter Outdoor-Enthusiast: Wandern und Trekking bedeutet für mich, die Natur hautnah mit allen Elementen erleben – egal ob bei Sonnenschein, Regen oder Schnee. Mich zu bewegen, Neues zu erkunden und mich den Herausforderungen der Natur zu stellen, sind für mich ein idealer Ausgleich zum Alltag.

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