Praxistest: SWIX Sonic X-Trail Carbon Trekkingstöcke

Trekkingstöcke unterstützen bei langen Touren mit schweren Rucksack, sind hilfreich in unwegsamen Gelände und entlasten vor allem beim Bergabgehen die Knie.

Dank dem Outdoor Blogger Network hatte ich jetzt die Gelegenheit, die Sonic X-Trail Carbon Trekkingstöcke der norwegischen Marke SWIX zu testen.

SWIX Sonic X-Trail Carbon

Der Sonic X-Trail Carbon von SWIX ist ein faltbarer Stock aus Carbonfasern, der laut des norwegischen Herstellers aus Lillehammer superleicht und 100% auf Leistung ausgerichtet ist. Hauptmerkmale sind sein geringes Gewicht, seine hohe Steifigkeit sowie seine funktionalen Komponenten.

Das SWIX-Sonic Verschlusssystem ermöglicht eine Einstellung der Länge über einen Bereich von 20 cm hinweg. Der Stock ist sowohl für Trailrunning und Trekking bis hin zu langen Expeditionen geeignet.

Details

  • Material: SWIX Carbon-Technology CT 1
  • Aerospace-Qualität aus nahtlosem Aluminium der SWIX-Serie
  • SWIX Sonic Verschlusssystem
  • Comfort-Verbindungssystem
  • Kompaktes Faltsystem
  • Multigriff mit Verlängerung aus EVA
  • Längen: 100 cm plus 20 cm Auszug / 110 cm plus 20 cm Auszug / 120 cm plus 20 cm Auszug
  • Packmaß: 39 cm
  • Gewicht: 350 Gramm pro Paar in Größe 100 – 120 cm (nach gewogen)
  • Preis: 179 Euro (UVP)

Praxistest

Ich habe die Stöcke bei mehreren kurzen Wanderungen getestet und hatte sie bei unserer mehrtägigen Trekking-Tour auf dem Heidschnuckenweg dabei, wo wir in 4 Tagen 112 km zurückgelegt haben.

Mein erster Eindruck

Als das längliche Paket von OBN ankam, war die Spannung groß. Hatte ich bis dato doch noch nie Stöcke der Schweizer in den Händen. Beim Auspacken erlebe ich zwei Überraschungen: Ein Packsack ist leider nicht dabei und auch keine großen Schnee-Teller. Dafür ein OBN-Kärtchen mit ein paar handschriftlichen Zeilen.

Beim ersten Mal in die Hand nehmen, machen die Stöcke auf mich sofort einen soliden Eindruck. Und auch ihr geringes Gewicht und die Kompaktheit gefallen mir auf anhieb. So ist der SWIX Sonic X-Trail Carbon zusammengefaltet nur 39 cm kurz und 350!!! Gramm leicht. Ein dickes UL-Wow!

Das Aussehen der fast ganz in schwarz gehaltenen Stöcke wird durch die blauen Alustücke sowie Abschnitte mit einem bunten Dreieicksmuster aufgelockert. Dieses schlichte, sportliche und nicht zu bunte Design gefällt mir.

Zum Lieferumfang gehört eine ausführliche Bedienungsanleitung in Englisch sowie Gummipuffer für die Spitzen. Diese senken nicht nur das Verletzungsrisiko bei nicht Gebrauch der Stöcke, sondern schützen als Straßenpuffer die Spitzen auf Asphalt vor Abnutzung.

Kleine Teller sind bereits an den Stöcken montiert, diese lassen sich durch das SWIX Flexi Basket Schraubsystem leicht austauschen. Breitere Teller zum Wechseln für Wintertouren oder Gletscherüberquerungen legt SWIX den Stöcken leider nicht bei. Was ich bei dem stattlichen Preis der Trekkingstöcke schon erwarten würde.

Material und Verarbeitung

Der SWIX Sonic X-Trail ist aus Carbonfasern gefertigt. Das Material hat den Vorteil, dass es sehr leicht und dennoch extrem stabil ist. Zudem hat das Material eine hohe Steifigkeit und nimmt Schwingungen besser auf. In der Praxis schwingen die Sonic X-Trail Stöcke nur leicht nach.

Bei sehr starker Belastung, bricht ein aus Carbon gefertigter Trekkingstock explosionsartig. Was mir glücklicherweise noch nie passiert ist. Auch nicht beim Sonic X-Trail.

Ansonsten sind die Stöcke qualitativ sehr hochwertig und sorgfältig verarbeitet.

Falt- und Klemmsystem

Der SWIX Sonic X-Trail Carbon ist ein faltbarer Stock, bei dem sich die drei mit einem dicken Kabel verbundenen Segmente wie bei einer Lawinensonde oder bei einem Zeltgestänge verbinden lassen.

Vorteil dieser Stockkonstruktion sind ein kleines Packmaß sowie ein geringes Gewicht. Jedoch haben Faltstöcke gegenüber Teleskopstöcken einen entscheidenden Nachteil: Sie lassen sich nicht individuell in der Länge verstellen.

Nicht so beim Sonic X-Trail Carbon, dass SWIX-Sonic Verschlusssystem ermöglicht auch ein Verstellen der Länge von maximal 20 cm. So lassen sich die Stöcke an verschiedene Körpergrößen und unterschiedliche Aktivitäten anpassen.

Das Zusammenstecken der Stöcke geht extrem schnell und einfach von der Hand: Das Stück unterhalb des Drehverschlusses ausziehen, dabei fügen sich die unteren beiden Gestänge automatisch zusammen und das obere Stück rastet hörbar mit einem „klick“ ein. Danach den Drehverschluss öffnen und den Stock an die gewünschte Länge anpassen und wieder festdrehen. Fertig.

Das geht so fix und einfach, dass ich während des Laufens die Stöcke zusammen bauen und benutzen konnte, ohne das wir extra stehen bleiben mussten.

Im Praxiseinsatz hat sich das Klemmsystem als sehr zuverlässig erwiesen. Es lässt sich einfach bedienen und öffnet sich auch bei starker Druckbelastung nicht. Jedoch musste ich im Gegensatz zu einem Hebelverschluss immer sicher gehen, den Drehverschluss auch wirklich richtig fest zugedreht zu haben. Nur dann ist gewährleistet, dass die Stöcke sich bei Belastung nicht zusammen schieben.

Auch das auseinanderbauen des Stocks ist kinderleicht, funktioniert genauso schnell und auch im Gehen. Damit ist er für mich perfekt, um ihn bei Bedarf (schwierige Abschnitte, lange Strecken, etc.) schnell einsetzen zu können.

Griffe und Schlaufen

Die nicht gepolsterten Griffschlaufen sind mit rechts und links markiert und per Klett in der Länge verstellbar. Sie halten die Stöcke sicher in der Hand und sorgen dafür, dass die Stöcke nicht so leicht aus der Hand rutschen. Zudem stellen sie den Kraftschluss zwischen Hand und Griff sicher.

Jedoch könnten die verstellbaren Schlaufen für meine Hände 1-2 cm länger sein. Denn sie sind selbst in der längsten Einstellung für meine Hände einen ticken zu kurz. Dafür lassen sie sich aber leicht ganz entfernen.

Die Griffe sind aus dem Naturmaterial Kork und haben ein angenehmes Handgefühl sowie guten Grip. Die leicht ergonomische Griffform liegt gut in meinen Händen, könnte jedoch für meinen Geschmack ein wenig ausgeprägter sein. Dafür ermöglicht die Griffform auch eine gute Benutzung bei schnellen Aktivitäten, wie z.B. beim Trailrunning.

Auf jeden Fall ermöglichte der Griff auch bei längerer Benutzung auf den langen Etappen des Heidschnuckenwegs eine ermüdungsfreie Benutzung. Und auch die Griffschlaufen haben wieder erwartend nicht eingeschnitten.

Der Griffbereich ist nach unten aus weichem EVA-Material verlängert, wodurch das Umgreifen erleichtert wird und die Stöcke auch beim queren von Hängen oder in steilen Abschnitten ohne verstellen der Stocklänge benutzt werden können.

Stabilität und Handling

Die Stöcke sind durch das Carbon sehr steif und ermöglichen eine optimale Kraftübertragung. Die Befürchtung, dass die Stöcke schnell brechen könnten haben sich während des Tests nicht bestätigt. Im Einsatz (im Mittelgebirge) haben sie bei mir einen sehr stabilen Eindruck hinterlassen.

Das Handling der Stöcke finde ich einfach perfekt: Bei Nichtgebrauch lassen sie sich durch ihr geringes Packmaß prima in der Seitentasche oder im Helmnetz eines Rucksacks verstauen. Aber ebenso schnell sind sie auch wieder auseinandergefaltet und einsatzbereit.

Die Trekkingteller verhindern ein zu tiefes einsinken in weichen Untergrund (oder in Steinritzen) und sitzen dank des SWIX Flexi Basket Sytems immer fest am Stock.

Gerade zum Ende der längeren Etappen auf dem Heidschnuckenweg, als meine Kraft nach lies, war ich froh, dass ich die Stöcke schnell benutzen konnte und meine Beinmuskulatur spürbar entlasten konnte.

Mein Fazit

Der SWIX Sonic X-Trail Carbon ist ein flexibel einsetzbarer Trekkingstock, der für mich perfekt ist, wenn es auf geringes Gewicht, Kompaktheit und Funktionalität ankommt.

Die Stöcke sind hochwertig verarbeitet, lassen sich einfach handhaben und sind stabil. Das Faltsystem ist ausgeklügelt und das Verschlusssystem funktioniert zuverlässig, muss aber auch immer sorgfältig zugedreht werden.

Lediglich der stattliche Preis, die nicht zum Lieferumfang gehörenden Schneeteller sowie die für meine Hände zu kurzen Handschlaufen trüben ein wenig den ansonsten sehr positiven Eindruck.

Weitere Testberichte

Anmerkung: Die Trekking-Stöcke wurden mir freundlicherweise von SWIX kostenlos für den Test zur Verfügung gestellt. Ermöglicht hat dies das Outdoor Blogger Network. Vielen Dank dafür an beide!

Meine Meinung ist jedoch wie immer nicht beeinflussbar.

Veröffentlicht von

Mein Name ist Jens und ich bin ein absoluter Outdoor-Enthusiast: Wandern und Trekking bedeutet für mich, die Natur hautnah mit allen Elementen erleben – egal ob bei Sonnenschein, Regen oder Schnee. Mich zu bewegen, Neues zu erkunden und mich den Herausforderungen der Natur zu stellen, sind für mich ein idealer Ausgleich zum Alltag.

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