Winterwanderung auf dem Hubertusweg mit Gleichgesinnten

Eigentlich wollte ich erst wieder eine Tour machen, wenn die Natur aus dem Winterschlaf erwacht ist und die Sonne wollige Wärme spendet. Doch so lange konnte und wollte ich dann doch nicht mehr warten. Denn der Winter ist dieses Jahr bis in den April in die Verlängerung gegangen. Ich musste einfach mal wieder raus und eine längere Tour machen. Über die sozialen Netzwerke konnte ich noch ein paar andere Outdoor-Blogger aus der Umgebung für eine gemeinsame Wanderung begeistern. Ausgesucht habe ich den Hubertusweg in Olpe im Sauerland, da der Ausgangspunkt für alle gut zu erreichen ist.

Und so treffen wir uns Freitag morgen auf dem kostenlosen Parkplatz an der Tankstelle Zeppenfeld an der Straße Olper Hütte. Wir, das sind Axel von der Outdoorseite, Corinna alias OutdoorMädchen mit ihrem Freund Nico und Bernd von KritzelKraxel mit seinem Hund Sam. Letzterer sollte uns unterwegs noch viel Spaß bereiten. Nach einer herzlichen Begrüßung und dem zusammenpacken der Ausrüstung ging es dann auch schon los.

Olper Rundwanderweg Nr. 1

Wir folgen der Markierung des Hubertusweges, der uns von Olpe nach Osten in die von Ahe und dem Olpebach durchzogene Bergwaldlandschaft im südwestlichen Teil des Sauerlands führen soll. Eine weiße, eingekreiste Eins auf schwarzen Hintergrund weißt uns den Weg. Der Himmel ist grau bedeckt und es ist mit Temperaturen um den Gefrierpunkt winterlich kalt. Und das Anfang April! Dazu weht uns ein kalter Ostwind ins Gesicht und vertreibt sämtliche Hoffnung auf einen baldigen Frühling. Aber wir lassen uns die Laune nicht verderben und haben sofort viel Spaß. Was nicht zu letzt auch an Sam liegt, der voller Freude zwischen uns hin und her läuft und uns neugierig beschnuppert.

Winterfreuden

Kurze Zeit später zweigt der Weg nach links ab und wir sehen die Kapelle St. Maria Hilf, die wir unterhalb passieren, bevor der Weg steil nach links ansteigt. Nach einem kurzen, knackigen Anstieg erreichen wir einen Sportplatz und der Weg führt nach rechts weiter. Hier oben liegt noch einiges an Schnee auf dem Weg. Aber der einzige, der sich so richtig darüber freuen kann, ist unser tierischer Begleiter Sam. Er wälzt sich voller Freude im Schnee und Bernd klärt uns auf, dass er Schnee über alles liebt und dies noch öfters machen wird. Soll er ruhig.

Cache „Griesemert“

Der Weg steigt weiter an und oben angekommen zeigt sich der schöne, weite Ausblick über das Sauerland leider nicht in seiner ganzen Pracht. Trotzdem versuchen wir das Panorama als Foto festzuhalten. Unterhalb eines Verkehrsübungsplatzes outet sich Corinna dann als Dosenfischerin und informiert uns, dass direkt am Weg der Cache „Griesemert“ liegt, der nach dem gleichnamigen Ortsteil der Kreisstadt Olpe benannt ist. Da wir alle Geocacher sind, steht der gemeinsamen Dosensuche nichts mehr im Weg. Lange müssen wir jedoch nicht suchen, da ein ausgetrampelter Pfad schon deutlich auf das Versteck hinweist. Nach dem wir alle den Cache geloggt haben (…so heißt das, Bernd ;-), geht es auch schon weiter.

Durch die Bergwaldlandschaft

Kurze Zeit später biegt der Hubertusweg nach Osten ab und führt uns oberhalb des Ahetals leicht bergan durch den Rehringhauser Wald. Hier liegt überall Schnee und Sam hat wieder seine wahre Freude an der weißen Pracht. Immer wieder müssen wir stehen bleiben, weil sich das freundliche Tier im Schnee wälzen möchte. Wenigstens einer, der sich nach dem langen Winter noch am Schnee erfreuen kann. Auch so scheint er viel Spaß an unserer Wanderung zu haben. Immer wieder läuft er vor und zurück und wir müssen aufpassen, dass er uns mit seiner langen Leine nicht von den Füssen holt. Immer mal wieder tritt einer von uns ungewollt auf seine Leine, was zu einem abrupten Ende seines Bewegungsdranges führt und einem fragenden Hundeblick zur Folge hat .

Wenig später kommen wir an eine Lichtung mit drei riesigen Windrädern, von der sich wieder ein schöner Ausblick auf das Land der tausend Berge bietet. Zwei Aussichtsbänke am Wegesrand laden uns geradezu ein, unsere erste Pause einzulegen. Jeder packt seine Brotzeit aus und Sam bekommt auch ein Brötchen. Das reicht ihm anscheinend aber nicht, denn er möchte noch etwas von meinem Wurstbrot ab haben. Und so versucht das arme, hungrige Tier mich mit seinen treuen Hundeaugen zu hypnotisieren.

Schütze Wild und Wald

Danach geht es wieder in den Wald und wir passieren unbemerkt den Rothen Stein (582 Meter) und das Naturdenkmal Jägerbuche, denn wir müssen einen Abzweig verpasst haben und gehen nun unterhalb des eigentlichen Wegverlaufs. Da aber beide Wege wieder aufeinander treffen, ist das jedoch kein großes Problem. Der Hubertusweg führt uns wenig später wieder auf dem richtig Weg weiter bis zum Skigebiet Fahlenscheid und biegt dann am Steinbrink (593 Meter) nach Süden ab. Wenig später erreichen wir das Kreuz zu Ehren des Heiligen Sankt Hubertus, welches auch gleichzeitig das Ziel der Wanderung auf halber Strecke darstellt. Das einer von uns beim Anblick des Kreuzes an Jägermeister denken muss, sorgt für viel Gelächter. Wir legen eine weitere Pause ein und dabei merke ich, dass Sam auch eine Vorliebe für Möhren hat. Und so teile ich meine Möhren brüderlich mit unserem vierbeinigen Begleiter.

Emus in Neuenkleusheim

Nach der Pause folgen wir dem Weg weiter in südlicher Richtung nach Neuenkleusheim. Jetzt führt uns der Wegverlauf mal ein kurzes Stück auf einem schmalen Pfad durch den Wald, nur um dann kurz danach wieder auf einen breiten Forstweg zu treffen. Wir genießen die willkommene Abwechslung von den breiten Forstwegen aber trotzdem. Kurz vor Neuenkleusheim kommen wir an einem Gehege mit Emus vorbei, die uns viel Freude machen und begehrte Fotomotive sind. Wie wir kurze Zeit später feststellen, scheint die Haltung von Emus in Neuenkleusheim keine Seltenheit zu sein. Wir passieren die schöne katholische Pfarrkirche St. Georg in der Ortsmitte und folgen der Ausschilderung weiter in westlicher Richtung durch den Ort, den wir wenig später auch wieder verlassen.

Das Kreuzglöckchen in der Rhonard

Danach führt uns der Hubertusweg wieder in den Wald und kurze Zeit später über eine Landstraße. Hier ist der Weg total vereist und wir nutzen die Eisfläche als Schlitterbahn und haben einen Menge Spaß dabei, über die glatte Fläche zu schlittern. Dann führt uns der Weg durch das Waldgebiet „Rhonardberg“ und noch einmal auf einem schmalen Pfad durch dichten Nadelwald. Als wir diesen wieder verlassen, geht es einen Berg hoch und wir passieren einen Segelflugplatz. Als wir weiterlaufen hören wir das ständige Läuten eines Glöckchen und fragen uns alle was das sein könnte. Mit jedem unserer Schritte nimmt das Geräusch zu bis wir den Ursprung an einem Gedenkreuz ausmachen: An einen kleinen Bachlauf wird ein Läutwerk durch ein Wasserrad angetrieben. Die Geschichte darüber habe ich später im Internet recheriert:

Aus Dankbarkeit, dass seine Tochter 1932 bei einem Autounfall nicht schwer verletzt worden war, legte Josef Koch ein Gelübde ab, ein Gedenkkreuz zu errichten. Er suchte einen Ort und fand diesen an einem kleinen Bachlauf am Rundweg um die Rhonard. Es blieb jedoch nicht bei dem Gedenkkreuz und es entstand noch ein Läutwerk, dass durch ein Wasserrad angetrieben wurde. Seither klingt das Geläut und erfreut die Besucher. Durch das Kling-Klong der Glocken bürgerte sich in der Bevölkerung der Name Kreuzglöckchen ein.

Quelle: www.wandern-auf-bergmannsspuren.de

Eine schöne Geschichte, wie ich finde. Nach einer ausgiebigen Begutachtung der zugrundelegenden Technik gehen wir weiter. Wir passieren durch den Sturm Kyrill hervorgerufene große, kahle Flächen und wandern wieder auf Olpe zu. Sam ist mittlerweile ziemlich schlapp und man merkt ihm die Strecke an. Kein Wunder, da er sicherlich mehr Meter als wir gelaufen ist. Nach ein paar Kilometern erreichen wir schließlich wieder den Parkplatz und eine weitere schöne Wanderung mit Gleichgesinnten geht zu Ende. Den Tag lassen wir gemütlich im Restaurant Kolpinghaus Olpe, bei leckeren Balkan Spezialitäten und einem nicht minder leckeren Slivovic, ausklingen.

Mein Fazit

Der Hubertusweg verläuft fast ausschließlich über breite Forst- und Wirtschaftswege und ist weit davon entfernt, jemals ein Premiumwanderweg zu werden. Trotzdem führt der nach dem Heiligen Hubertus benannte Wanderweg durch eine abwechslungsreiche Bergwaldlandschaft, die immer wieder mit schönen Aussichten über das südliche Sauerland aufwartet. Daneben sorgen einige Besonderheiten am Wegesrand für Abwechslung.

Sicherlich hat das Wetter und die Jahreszeit dazu beigetragen, dass der Weg nicht mit einem besonders schönen Naturerlebnis aufwarten konnte und mein Fazit eher nüchtern ausfällt. Im Frühjahr und Sommer wird der Eindruck sicherlich besser sein, auf schmale Pfade muss dann jedoch immer noch verzichten.

Ansonsten hatten wir aber unterwegs richtig viel Spaß und einen schönen Tag, an dem Sam maßgeblichen Anteil hatte. Mich hat es unheimlich gefreut, wieder neue Outdoor-Blogger nebst Begleitung kennen zu lernen und Axel mal wieder zu sehen. Zudem war das meine erste Wanderung mit Hund und sicherlich nicht meine Letzte. Vielen Dank an alle für den tollen Tag!

Die Berichte der Blogger-Kollegen/in

Outdoor-Blogger auf dem Hubertusweg | Outdoorseite

Blogger-Rudelwandern auf dem Hubertusweg im Sauerland | OutdoorMädchen

Bloggerwanderung auf dem Hubertusweg | KritzelKraxel

Fotogalerie

Meine Aufzeichnung der Tour bei Social Hiking

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Veröffentlicht von

Mein Name ist Jens und ich bin ein absoluter Outdoor-Enthusiast: Wandern und Trekking bedeutet für mich, die Natur hautnah mit allen Elementen erleben – egal ob bei Sonnenschein, Regen oder Schnee. Mich zu bewegen, Neues zu erkunden und mich den Herausforderungen der Natur zu stellen, sind für mich ein idealer Ausgleich zum Alltag.

11 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hallo Jens,
    sehr schön geschrieben. Und abgeguckt hast Du Dir das mit dem hypnotisieren. Hatte Sam ja fast geschafft. Apropos Sam, der ist eigentlich der Hund meiner Freundin, was wir Dir aber natürlich nicht krumm nehmen. Danke auch, dass Du die Geschichte des Kreuzglöckchens recherchiert hast. Das war für mich ein Höhepunkt!

    Viele Grüße in den Westen nach Dortmund, Bernd

  2. Ich befürchte, ich verstehe deinen Kommentar nicht? Ich habe mir ausgemahlt, dass du irgendwo in Ostwestfalen an einem Bach an einem eigenen Kreuzglöckchen baust und es uns zeigst, wenn es fertig ist…oder so ähnlich.

    • Hin und wieder orakle ich. ;-)
      Danke, das hat auch schon Laune gemacht, es so zustande zu bekommen. Dabei habe ich – wie immer ein bisschen über das Programm gelernt. Für mich das schwierigste war den Ton abzustimmen. Ich weiss nicht genau, ob es da noch eine bessere Methode gibt als Versuch macht klug, ist aber auch egal. Mir hat es gereicht.

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