Praxistest: Patagonia Down Sweater Hoody

Wenn es draußen ungemütlich und eisig kalt ist, dann geht doch nichts über die wollige Wärme von echter Daune, wie sie bei dem Patagonia Down Sweater Hoody verwendet wird. Egal ob beim Wandern, Klettern, für Pausen oder im Biwak: Bei frostigen Temperaturen wärmt Dich eine Daunenjacke immer noch am besten.

Wie das dem Down Sweater Hoody von Patagonia mit 100% Traceable Down gelingt, habe ich die letzten Monate getestet.

Patagonia Down Sweater Hoody

Das Down Sweater Hoody der kalifornischen Outdoormarke Patagonia ist eine klassische, leichte bis mittlere Isolationsjacke. Der winddichte Ripstop-Bezug ist aus 100% Recycling-Polyester und die Isolationsfüllung besteht aus Gänsedaune mit 800 cuin Bauschkraft und einem Mischungsverhältnis von 90/10.

Daune mit lückenlosem Herkunftsnachweis

Seit Herbst 2014 beinhalten alle Daunenprodukte von Patagonia ausschließlich Daunen, die zu 100 Prozent mit Traceable Down gefüllt sind. Dies bedeutet, dass alle Daunen zu Gänsen zurückverfolgt werden können, die niemals zwangsgefüttert oder lebendgerupft wurden – aber auch, dass die von diesen Tieren gewonnenen Daunen niemals mit anderen Daunen vermischt werden.

Dieser lückenlose Herkunftsnachweis bietet in der Bekleidungsindustrie die bislang höchste Sicherheit für artgerechte Tierhaltung.

Unabhängige Experten überprüfen jeden Schritt dieser Daunen-Lieferkette – von der Geflügelfarm bis zur fertigen Jacke. Wie das in der Praxis umgesetzt wurde, veranschaulicht dieses Video:

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Details

  • Oberstoff: 47 g/m², 20×30-Denier Ripstop-Polyester (100% recycelt)
  • Futter: 51 g/m², 22-Denier Ripstop-Gewebe (100% recycelt)
  • DWR (Durable Water Repellent) Imprägnierung
  • Isolierung: Gänsedaune mit 800 cuin Bauschkraft
  • Mischungsverhältnis: 90/10 (Daunen/Federn)
  • Zwei Reißverschlusstaschen
  • Reißverschluss-Innentasche
  • Verstellbare Kapuze und Saum
  • Gewicht: 442 g (Größe L, nachgewogen)
  • Preis: 220 Euro (UVP)

Praxistest Patagonia Down Sweater Hoody

Ich trage den Patagonia Down Sweater Hoody jetzt seit ein paar Monaten regelmäßig bei verschiedenen Freizeitaktivitäten und hatte sie zudem beim Rodeln und Winterwandern als Isolationsjacke für die Pausen dabei.

Erster Eindruck

Der Patagonia Down Sweater Hoody ist eine mittlere bis leichte Daunenjacke. Sie hat ein klassisches Design und kommt angenehm schlicht und ohne modischen Schnickschnack daher. Die schwarzen Reißverschlüsse und das schwarze Innenfutter bilden den einzigen farblichen Kontrast. Der leicht glänzende Oberstoff und meine Farbvariante „Malachite Green“ sind noch das Auffälligste an der Jacke.

Die Daunen werden durch eine Steppkonstruktion mit Quernaht stabilisiert, aber trotzdem sieht man in der Jacke nicht gleich wie ein Michelin-Männchen aus.

Schnitt und Passform

Patagonia hat den Schnitt des beliebten Down Sweater Hoody in dieser Saison überarbeitet: Die Jacke ist nun etwas länger und anliegender geschnitten, fällt jedoch immer noch normal aus. Sie ist weder figurbetont, noch zu weit geschnitten und hat dadurch eine bequeme Passform und engt bei Bewegungen nicht ein.

Das macht die Jacke absolut alltagstauglich und ich kann sie optimal als äußere Schicht über eine dickere, zweite Schicht tragen. Als mittlere Isolationsschicht unter einer Hard- oder Softshell, würde ich den Down Sweater Hoody nicht empfehlen.

Verarbeitung und Material

Der Down Sweater Hoody ist hochwertig und ohne Fehler verarbeitet. Das Außenmaterial aus 20×30-Denier Ripstop-Polyester ist leicht und robust zugleich. Das Futter aus 22-Denier Ripstop-Gewebe ist etwas dicker. Sowohl Außen- als auch Innenmaterial bestehen aus 100% Recycling-Polyester und haben eine wasserabweisende Imprägnierung. Beide Gewebe und die Nähte waren bis jetzt absolut daunendicht, so dass sich im Testzeitraum keine Federkiele nach außen gebohrt haben.

Die Füllung mit einer Bauschkraft (auch Fillpower genannt) von 800 cuin besteht zu 90% aus Gänsedaunen und zu 10% aus Federn.

Die Daunen werden durch eine abgesteppte Kammerkonstruktion stabilisiert, deren Nähte durch das Außen- und Innenmaterial der Jacke gehen. Der Nachteil dieser Konstruktion ist, dass sich an den Nähten Kältebrücken bilden können. Der Vorteil ist, dass die Jacke durch diese Konstruktion leichter ist und kleiner komprimiert werden kann.

Ausstattung und Bedienung

Die Ausstattung des Down Sweater Hoody ist einfach, jedoch sehr funktionell. Die Kapuze ist helmtauglich und hat am Hinterkopf eine Volumenregulierung. Mit dieser lässt sie sich optimal an den Kopf und das Gesicht anpassen. Das klappt selbst mit nur einer Verstellmöglichkeit erstaunlich gut, weil das elastische Zugband um den Kopf bis nach vorne führt. Die Kapuze umschließt das Gesicht eng, macht jede Bewegung mit und der Schirm hält den Schnee aus dem Gesicht.

Geschlossen wird die Jacke über einen Frontreißverschluss von YKK, der mit einer Windschutzleiste hinterlegt ist und im oberen Bereich großzügig den Reißverschluss und Zipper mit weichem Fleece abdeckt.

Die zwei seitlichen Reißverschluß-Taschen bieten ausreichend Stauraum und können zum Händewärmen benutzt werden, da sie ebenfalls nach außen hin isoliert sind. Sie würden jedoch beim Tragen eines Rucksack oder Klettergurt vom Hüftgurt verdeckt. Was ich persönlich bei einer Isolationsjacke nicht so tragisch finde.

In den Taschen befinden sich elastische Zugbänder, mit denen sich der Jackensaum zuziehen lässt. Lockern lässt sich der Saum vorne mit zwei außenliegenden Stoppern auf der Innenseite. So lässt sich die Jacke unten optimal gegen Kälte abschotten oder bei Bedarf belüften.

In der Reißverschluß-Innentasche auf Brusthöhe lassen sich Kleinigkeiten verstauen. Die Tasche dient zugleich auch als Packbeutel, in der sich die Jacke platzsparender verpacken lässt. Und wenn du dich fragst, wofür die kleine, graue Schlaufe gedacht ist: Damit kann man sie z.B. beim Klettern an einem Karabiner befestigen.

Die elastischen Ärmelbündchen liegen eng an und lassen keine Wärme entweichen. Lassen sich jedoch auch nicht in der Weite regulieren, was ich jedoch nicht weiter vermisst habe.

Die Reißverschlüsse vom Marktführer YKK laufen leichtgängig, enden in Zippergaragen und lassen sich dank griffiger Anhänger auch mit Handschuhen gut fassen. Jedoch verhakt sich der Reißverschluss der Innentasche gerne mal im Innenfutter, was mich ab und zu ziemlich genervt hat.

Wärmeleistung und Klimakomfort

Durch die Füllung mit qualitativ hochwertiger Daune hält der Down Sweater bei Kälte herrlich warm. Egal ob bei leichten Outdoor-Aktivitäten oder bei Pausen. Stets hatte ich in der Jacke ein hohen Wohlfühlfaktor und sie hat mich vor dem Auskühlen geschützt.

Jedoch sind die einzelnen Kammern durch Nähte voneinander getrennt, die durch das Außen- und Innenmaterial der Jacke gehen. Durch diese durchgesteppte Konstruktion kann Kälte bei tiefen Temperaturen oder starken Wind in die Jacke kriechen. Dieser Effekt war spürbar, als ich bei -2 Grad und starkem Wind mit der Jacke auf der 144,7 Meter hohen Aussichtsplattform des Florianturms stand und der Wind-Chill-Effekt meiner zarten Gesichtshaut arg zu setzte.

Der hoch geschlossene Kragen, die eng anliegenden Ärmelbündchen und ein zu gezogener Saum verhindern zudem, dass Wärme entweicht und kalte Luft in die Jacke eindringen kann. Die Kapuze auch mit Daunen gefüttert ist, erhöht sie bei Bedarf die Wärmeisolation.

Wind- und Wetterschutz

Das Außenmaterial des Down Sweater ist winddicht und durch eine gute DWR-Imprägnierung wasserabweisend. Leichter Regen und Schneefall waren für die Jacke kein Problem und ich musste nicht gleich zur Hardshell wechseln.

Mit der Zeit zieht sich der Oberstoff aber doch mit Feuchtigkeit voll und spätestens dann wird es Zeit, die Jacke zu wechseln. Denn feuchte Daunen klumpen und verlieren ihre Bauschkraft und damit ihre isolierenden Eigenschaften.

Bei beißendem Wind kann man sich zudem wunderbar hinter dem sehr hoch geschnittenen und gut anliegenden Kragen des Down Sweater Hoody verkriechen.

Mein Fazit zum Patagonia Down Sweater Hoody

Der Patagonia Down Sweater Hoody funktioniert durch seinen Schnitt und die robuste Außenhaut am besten als äußerer Kälteschutz und hält dabei dank hochwertiger Daunenfüllung angenehm warm. Auch wenn sich konstruktionsbedingt an den Nähten Kältebrücken bilden können, wärmt die Jacke bis zu einstelligen Minusgraden zuverlässig und schützt durch das wind- und wasserabweisende Außenmaterial auch vor Nässe und Wind.

Die Ausstattung ist funktionell und die Bedienung sehr gut durchdacht. Lediglich der pfriemelige Reißverschluss der Innentasche hat mich zeitweise ganz schön genervt.

Das nicht eine einzige Daune in der Jacke lebend gerupft wurde oder von nicht artgerecht gehaltenen Tieren stammt und Patagonia dies auch noch zu 100% nachweisen kann, ist nicht nur sehr erfreulich, sondern auch ein Beweis dafür, dass Patagonia den Tierschutz sehr ernst nimmt. Und das finde ich richtig, richtig gut.

Anmerkung: Der Down Sweater Hoody wurde mir freundlicherweise von Patagonia kostenlos für den Test zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

Meine Meinung ist jedoch wie immer nicht beeinflussbar.

Bei diesen Online-Shops, kannst Du den Patagonia Down Sweater Hoody zum Beispiel kaufen:

Veröffentlicht von

Mein Name ist Jens und ich bin ein absoluter Outdoor-Enthusiast: Wandern und Trekking bedeutet für mich, die Natur hautnah mit allen Elementen erleben – egal ob bei Sonnenschein, Regen oder Schnee. Mich zu bewegen, Neues zu erkunden und mich den Herausforderungen der Natur zu stellen, sind für mich ein idealer Ausgleich zum Alltag.

6 Kommentare Schreibe einen Kommentar

    • Gerne :-)

      Weil sie dafür für meinen Geschmack zu voluminös und zu weit geschnitten ist. Du kannst sie aber bei Pausen sehr gut als Isolationsjacke über eine Hard- oder Softshell anziehen.

      Hoffe, dass hilft dir weiter.

      VG Jens

  1. Hallo Jens,
    die gleiche Frage habe ich auch. Du meinst also, wenn die Jacke unter das Hardshell PASST, dann kann man das auch gut machen, richtig? Meine Hardshell (North Face, ursprünglich mal mit einer Fleecejacke verzippt) ist mir nämlich etwas zu groß und mit der Down Sweater passt sie ideal. Warm genug für Hamburger Winter ist die Kombi dann auch, oder?
    VG Christian

  2. Hey Christian, klar, wenn die Jacke bei dir gut unter eine Hardshell passt, dann kannst du das machen. Und warm genug sollte die Kombi dann definitiv sein.

    Viele Grüße nach Hamburg,

    Jens

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