Daunenjacken sind die letzten Jahre immer innovativer und vielseitiger geworden. Die Hersteller versuchen vor allem, den Nachteil von Daunen immer weiter zu reduzieren: Werden Daunen feucht, verlieren sie ihre Bauschkraft und Isolierleistung.
Die kalifornische Outdoormarke Mountain Hardwear versieht daher seine Q.Shield Daune mit einer dauerhaft wasserabweisenden Imprägnierung, die die Isolationswirkung auch bei Einwirkung von Feuchtigkeit aufrechterhält.
Durch die Bergfreunde hatte ich die letzten Monate die Gelegenheit, die StretchDown Hooded Jacket mit Q.Shield Daune im Outdooreinsatz zu testen.
Mountain Hardwear Stretchdown Hooded Jacket
Die StretchDown Hooded Jacket ist eine Daunenjacke mit einer speziellen Stretch-Schweißkonstruktion der Nähte. Als Füllung verwenden die Kalifornier imprägnierte Q.Shield Daunen mit 750 cuin Bauschkraft, die auch noch isolieren, selbst wenn die Daunen mal nass geworden sind.
Die Jacke hat eine Kapuze, zwei Reißverschluss-Fronttaschen, eine Reißverschluss-Brusttasche sowie einen verstellbaren Saum.
Details
- Material: Dynamic Stretch Knit (100% Polyester)
- Isolation: Q.Shield Daune 750 cuin (imprägnierte Daunenfütterung)
- Mischungsverhältnis: 90% Daune / 10% Federn
- Getapte Nähte
- Durchgehender Front-Reißverschluss
- Zwei Reißverschluss-Fronttaschen
- Eine Reißverschluss-Brusttasche
- Kapuze
- Gewicht: 550 g (Größe L, nachgewogen)
- Größen: S-XXL
- Preis: 280 Euro (UVP)
Praxistest
Seit ca. vier Monaten trage ich die StretchDown Hooded Jacket regelmäßig im Alltag, war mit ihr beim Rodeln in Winterberg und hatte sie bei mehreren Wanderungen als Isolationsjacke für die Pausen dabei.
Erster Eindruck
Die Stretchdown Hooded Jacket hat ein mattes Außenmaterial, welches sich sehr angenehm anfühlt und von sich aus schon bei mir einen warmen Eindruck vermittelt. Zudem ist das Material ungewohnt elastisch.
Die Daunen sind in schmalen Kammern untergebracht und die Füllung ist extrem loftig. Beim draufdrücken auf eine Kammer, ist deutlich zu spüren wie schnell die Daunen wieder ihren ursprünglichen Zustand einnehmen.
Ansonsten kommt die Jacke recht schnörkellos daher und sieht wie eine klassische Isolationsjacke für kalte Temperaturen aus.
Schnitt und Passform
Die Jacke ist leicht körperbetont geschnitten und kann daher auch gut unter einer Hardshell getragen werden. Unter der Jacke bleibt noch ausreichend Platz für eine dickere Mittelschicht. Der Rücken der Jacke ist länger geschnitten und reicht mir bis über das Gesäß.
Durch die langen, schmalen Kammern verteilt sich die Füllung ideal am Körper und das elastische Obermaterial bietet zusammen mit dem guten Schnitt für eine Isolationsjacke erstaunlich viel Bewegungsfreiheit. Ich hatte in der Jacke nie das Gefühl, eingeengt zu sein.
Verarbeitung und Material
Das StretchDown Hooded Jacket ist qualitativ hochwertig verarbeitet. Die Logos sind sauber aufgedruckt und die Reißverschlüsse sind fehlerfrei eingefasst. Und der Jackenaufhänger fällt schön stabil auch.
Das matte Dynamic Stretch Knit Außenmaterial fühlt sich angenehm an und ist wirklich ungewöhnlich dehnbar. Wenn ich an einem Ende eines Ärmels ziehe, lässt sich das Material um einige beeindruckende Zentimeter dehnen. Unglaublich.
Trotzdem ist das Material robust genug, um Berührungen mit Ästen und stürze vom Schlitten unbeschadet zu überstehen. Durch das Gewebe und die Nähte sind bisher auch nur wenige Daunen nach außen gedrungen.
Die Füllung ist mit 750 cuin Fillpower und einen Mischungsverhältnis von 90% Daunen und 10% Federn qualitativ hochwertig. Wenn Du mehr über Daune wissen möchtest, empfehle ich Dir den informativen Artikel „Daune – was sind Cuin und Bauschkraft?“ bei den Bergfreunden.
Laut Mountain Hardwear stammen die verwendeten Daunen von geschlachteten Gänsen aus der fleischverarbeitenden Industrie. Mountain Hardwear setzt sich nach eigenen Angaben dafür ein, dass diese nur von Lieferanten stammen, die humane und tierfreundliche Produktionsverfahren verwenden. Zertifiziert ist die Daunengewinnung jedoch nicht.
Damit die Füllung da bleibt, wo sie hingehört, wird sie in einer speziellen Kammerkonstruktion fixiert, deren Nähte nicht genäht, sondern geschweißt sind. Das hat den großen Vorteil, dass durch die Schweißnähte keine Kältebrücken entstehen können. Zudem ermöglicht die innovative Nahtkonstruktion erst die hervorragende Dehnbarkeit der Jacke, da normale Fäden irgendwann reißen würden.
Ausstattung und Bedienung
Was Taschen und Verstaumöglichkeiten angeht, trifft das StretchDown Hooded Jacket bei mir voll ins Schwarze: In der extrem praktischen Brusttasche kann ich mein Smartphone verstauen und hab dies unterwegs schnell zur Hand. Die zwei Seitentaschen mit Reißverschluss bieten reichlich Stauraum und sind sogar nach außen gefüttert. Ideal zum warmhalten der Hände bei kalten Temperaturen. Auf der Innenseite gibt es noch zwei große Stretchtaschen, wo Mütze oder Handschuhe problemlos unterkommen.
Die Kapuze ist helmtauglich, bietet jedoch keine Verstellmöglichkeit und liegt bei meinem Kopf ohne Helm nur locker an. Sobald ich den Kopf drehe, schaue ich in die viel zitierte Kapuzenröhre. Eine Volumenregulierung am Hinterkopf wäre schon schön, um die Kapuze fest an den Kopf anpassen zu können. Zudem minimiert eine eng anliegende Kapuze auch den Wärmeverlust über den Kopf.
Die elastisch eingefassten Ärmelbündchen liegen eng an und lassen keine Wärme aus der Jacke entweichen. Der Saum lässt sich durch einen Schnürzug enger ziehen, der aber recht klein ausfällt und fummelig zu bedienen ist.
Der Frontreißverschluss ist mit einer kleinen Windschutzleiste unterlegt und oben mit Kinnschutz ausgestattet, damit am Hals oder Kinn nichts kratzt. Die Reißverschlüsse laufen leichtgängig ohne zu verhaken und lassen sich durch griffige Anhänger auch mit Handschuhen gut greifen.
Leider liefert Mountain Hardwear keinen Packsack mit, um die Jacke für den Transport im Rucksack klein komprimieren zu können. Auch eine Jackentasche ist dafür nicht vorgesehen. Als ich versucht habe, die Jacke so in meinem Rucksack zu verstauen, wusste ich auch warum: Die Jacke lässt sich nicht besonders klein komprimieren.
Wärmeleistung und Klimakomfort
Die StretchDown Hooded Jacket isoliert durch ihre hochwertige Füllung und Konstruktion selbst bei tiefen Minusgraden hervorragend und bietet dabei eine angenehme, wohlige Wärmeleistung.
Und dies selbst noch, nachdem die Daunen durch Regen oder Schweiß mit Feuchtigkeit in Berührung gekommen sind, da Mountain Hardwear wasserabweisende Daune verwendet. Diese Q.Shield Daune hat den entscheidenden Vorteil, dass sie Wasser nicht so schnell aufnimmt und das Verklumpen verzögert wird.
In der Praxis dauert es einfach nur länger, bis die Daunen Wasser aufnehmen und verklumpen. Und die Trockenzeit ist spürbar kürzer, als bei unbehandelten Daunen. Was gerade bei mehrtägigen Trekking-Touren den Unterschied ausmacht.
Während einer Pause auf dem Kamm der Egge und bei Rodelpausen hat mich die Jacke selbst bei Minusgraden perfekt vor dem auskühlen bewart.
Wind- und Wetterschutz
Die Jacke bietet durch das winddichte Außenmaterial, den hinterlegten Frontreißverschluss und den hochgeschlossen Kragen guten Schutz vor beißenden Wind. Jedoch bläht sich die Kapuze bei windigen Wetter auf oder wird sogar vom Kopf geweht, da man sie leider nicht fixieren kann.
Von dem imprägnierten Obermaterial perlt Regen gut ab. Ich hatte aber den Eindruck, dass sich das matte und rauere Obermaterial schneller mit Wasser vollsaugt, als bei vergleichbaren Jacken mit glatten Oberstoff. Vielleicht liegt es auch an der Imprägnierung.
Aber einen Schauer oder Nieselregen steckt die Jacke locker weg und wärmt mit durchnässten Oberstoff durch die Q.Shield Daune länger, als Jacken mit unbehandelter Daunenfüllung.
Mein Fazit
Mit der StretchDown Hooded Jacket hat Mountain Hardwear eine sehr innovative Daunenjacke entwickelt, die mich vor allen mit ihren Detaillösungen überzeugt hat. Die geschweißten Nähte sind nicht nur elastisch, sondern verhindern auch Kältebrücken. Und durch das extrem dehnbare Material trägt sich die Jacke sehr komfortabel und bietet eine hervorragende Bewegungsfreiheit.
Durch die hochwertige Daunenfüllung und die Konstruktion isoliert die Jacke selbst bei tiefen Temperaturen hervorragend. Und die imprägnierte Q.Shield Daune hat den Vorteil, dass sie nicht so schnell Feuchtigkeit aufnimmt und schneller trocknet.
Die StretchDown Hooded Jacket lässt sich jedoch nicht klein komprimieren und ist daher für mich als Isolationsjacke für Pausen oder im Notfall weniger geeignet. Auch eine fixierbare Kapuze hätte ich mir gewünscht.
Dafür eignet sie sich durch den körperbetonten Schnitt als extra warme Zwischenschicht unter einer Hardshell und macht auch solo getragen als Kälteschutz bei eisigen Temperaturen eine gute Figur.
Die StretchDown Hooded Jacket bekommst Du gerade bei meinem Partner-Shop Bergfreunde zu einem reduzierten Preis.
Weitere Testberichte
- Mountain Hardwear – Stretchdown Hooded Jacket | Outdoor Blog
- Mountain Hardwear – Women’s StretchDown Hooded Jacket | Berghelden
Anmerkung: Die StretchDown Hooded Jacket wurde mir freundlicherweise von meinem Partnershop Bergfreunde.de kostenlos für den Test zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!
Meine Meinung ist jedoch wie immer nicht beeinflussbar.
Servus Jens,
Tolle Beschreibung, das mit dem Packmaß ist etwas schade, gut, dass du das erwähnt hast.
Würdest du sagen, dass sie bei eisigen Temperaturen besser wärmt, im Vergleich zum Patagonia down sweater hoody ?
Denn auf den Bildern sieht sie ja nicht wirklich dick aus, da wirkt die Patagonia viel aufgeplusterter.
Mach weiter so, super Seite!
Danke für die Antwort und liebe Grüße,
Marvin
Servus Marvin,
echt schwierige Frage…
Gefühlt isoliert das MH StretchDown Hoody durch die bessere Konstruktion ein wenig besser. Auch durch das rauere Obermaterial vermittelt mir die Jacke einen wärmeren Eindruck. Das ist aber sicherlich nur subjektiv. Das Patagonia Down Sweater Hoody ist weiter geschnitten und macht daher wahrscheinlich ein aufgeplusterten Eindruck.
Hoffe, dass hilft dir weiter.
Danke für deine Antwort Jens!
Ja das hilft mir, beruhigend, dass sie so nah beieinander liegen.
Dann hat wohl jede ein bisschen ihre Stärken, die Patagonia im Packmaß und die MH im Isolationsaufbau.