Von Kirchensittenbach nach Burg Hohenstein durch die Fränkische Alb

Fünf Tage lang bin ich beruflich im mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land. Eine ideale Gelegenheit, um nach der Arbeit die schöne Region zu Fuß und mit dem Rad zu erkunden. Heute habe ich mir dazu eine 11 km Wandertour durch die Fränkische Alb von Kirchensittenbach zur Burg Hohenstein ausgesucht.

Nach einem bewölkten Vormittag reißen Nachmittags die Wolken endlich auf und geben den Blick auf einen strahlend blauen Himmel frei. Jetzt kann ich den Feierabend kaum noch erwarten und dann ist es endlich soweit: Nach dem ich mich umgezogen habe, setze ich mich ins Auto und fahre voller Vorfreude  nach Kirchensittenbach, dem Startpunkt der Wanderung.

Die Fränkische Alb, die auch Frankenalb oder Fränkischer Jura oder Frankenjura genannt wird, gehört zu großen Teilen zum Naturpark „Fränkische Schweiz – Veldensteiner Forst“ . Der Naturpark bietet ursprüngliche Landschaft, weitläufige Wälder, aber auch viele herrschaftliche Burgen und gewaltige Festungen.

Kirchensittenbach liegt in inmitten des grünen und ländlichen Sittenbachtales und war 2008 und 2010 Gewinner des Wettbewerbs „Unser Dorf soll schöner werden„.  Und das sieht man dem Ort auch an: Blumen schmücken die Fensterbänke der alten romantischen Fachwerkhäuser, die dicht gedrängt um die Bartholomäuskirche stehen. Kleine Details verleihen dem Ort ein schmuckes Bild.

Die Wandertour nach Burg Hohenstein beginnt an der Bartholomäuskirche in der Ortsmitte von Kirchensittenbach. Die Wehrkirche aus spätromanischer Zeit besitzt ein sehenswertes, spätgotisches Gewölbe und eine Sakristei aus dem Jahr 1520. Leider kann ich keinen Blick rein werfen, da die Kirche abgeschlossen ist.

Und so biege ich an der Bartholomäuskirche von der Hauptstraße in die Straße Kirchplatz ab und folge dem rot markierten Fränkischen Gebirgsweg in Richtung Stöppach. Ich steige durch das üppige Grün der steilen Wiesenhänge hinauf und genieße dabei trotz der Anstrengung die Aussichten auf das Sittenbachtal. In Stöppach wechsel ich auf  den Main-Donau-Weg und folge der Markierung „MD“.

Es geht erneut auf eine der sanften Höhen der Kuppenalp hinauf und ich folge quer durch Wildwiesen weiter der blauen Markierung des  Main-Donau-Weges nach Hohenstein. Ich atme tief den Duft der Wildblumen ein, der mich umfängt und blicke auf grüne Wälder und Täler. So hatte ich mir das vorgestellt! Leider trüben Bremsen ein wenig meine Stimmung. Es scheint so, als ob die kleinen Blutsauger nur auf mich gewartet haben. Zum Glück reagiere ich nicht empfindlich auf die Stiche – nervig sind sie aber trotzdem.

Schon bald erreiche ich die Zugangsstraße nach Hohenstein. Nach einem kurzem Stück der Straße entlang biegt der Weg links ab und führt entlang von Obstbäumen über eine Wiese. Und dann sehe ich die Burg Hohenstein zum ersten Mal: Das ge­drungene Bauwerk aus dem 12. Jahrhundert thront wie im Märchen auf einem 30 m hohen, an drei Seiten steil abfallenden Felsblock über Hohenstein. Beeindruckend!

In Zweiten Markgräfler-Krieg 1553 wurde die Burg von Nürnbergs Erzfeind, der Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach, zerstört. Der Aufbau dauerte bis ins 17. Jahrhundert. Im Jahre 1806 verlor Nürnberg seine Selbständigkeit und der Staat Bayern verkaufte die Burg. Die Ruine Hohenstein steht heute unter Denkmalschutz. Einige Räume und die romanische Kapelle blieben erhalten und können besichtigt werden.

Die die Burg nur an Sonn- und Feiertagen geöffnet ist, kann ich die mittelalterliche Burganlage heute leider nicht besichtigen. Zwar kann man sich in der Woche den Schlüssel der Burg im Lebensmittelladen „Lotte Igel“ abholen, aber da ich aufgrund der späten Uhrzeit ein wenig die Zeit im Nacken habe, verzichte ich darauf. Nach dem Aufstieg zur Burg werde ich mit einem einzigartigen Rundblick belohnt. Ich mache es mir auf den Felsen unterhalb der Burg bequem und genieße die Aussicht und die letzten Sonnenstrahlen des Tages. Nach dem ich die sommerliche Abendstimmung voll ausgekostet habe, mache ich mich wieder auf den Weg.

Nach dem Abstieg zurück nach Hohenstein geht es weiter auf dem Fränkischen Gebirgsweges in Richtung Algersdorf. Es geht nun zwischen Felsen und Wiesen bergab und der Weg schlängelt dich durch den Wald. Kurze Zeit später erreiche ich Algersdorf. Nach dem ich den Sittenbach überquert habe geht es noch ein Stück den gegenüberliegenden Hang hinauf. Von hier habe ich nochmal einen herrlichen Blick auf die Burg Hohenstein. Kurz hinter einer Serpentine verlassen ich die Straße nach links und folge dem Fränkischen Gebirgsweg durch üppige Natur nach Dietershofen.

Langsam setzt die Dämmerung ein und sorgt für eine ganz besonderen Atmosphäre: Die letzten Sonnenstrahlen verabschieden den Tag, leichter Nebel zieht auf und hüllt die umliegenden Wiesen in einen weißen Schleier.

In Dietershofen geht es kurz nach rechts und ich passiere anschließend linker Hand den Moosbach und biegen dann nach rechts auf den Wanderweg ab. An der nächsten Kreuzung folge ich dem Weg nach links und gehe auf einem Feldweg wieder zurück nach Kirchensittenbach.

Fazit

Die Rundtour von Kirchensittenbach nach Burg Hohenstein führt durch eine idyllische und landschaftlich reizvolle Umgebung und ist ideal als Halbtagestour geeignet. Dabei garantiert die abwechslungsreiche Landschaft der Fränkischen Alb ein unvergessliches Wandererlebnis.

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Der Experte für Outdoor und Touren

Veröffentlicht von

Mein Name ist Jens und ich bin ein absoluter Outdoor-Enthusiast: Wandern und Trekking bedeutet für mich, die Natur hautnah mit allen Elementen erleben – egal ob bei Sonnenschein, Regen oder Schnee. Mich zu bewegen, Neues zu erkunden und mich den Herausforderungen der Natur zu stellen, sind für mich ein idealer Ausgleich zum Alltag.

3 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hallo Jens,

    die Burg Hohenstein sieht wirklich toll aus! Schade, dass Du nicht rein konntest. Das Dörfchen (darf man das so nennen? ^^) sieht auch schnuckelig aus. Schöner Bericht :)

    Lieben Gruß,
    Corinna

  2. Pingback: Anonymous

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