Ich habe im Hunsrück ein Wander-Juwel gefunden: Die Traumschleife Kupfer-Jaspis-Pfad

Die Region rund um Idar-Oberstein in Rheinland-Pfalz ist bekannt geworden durch die natürlichen Vorkommen an Achaten, Jaspis und anderen Edelsteinen. Schon früh wurden hier die seltenen Edelsteine abgebaut und verarbeitet. Und auch das Halbedelmetall Kupfer hat man in der Region lange Zeit gefördert.

Diesen Umstand greift die Traumschleife Kupfer-Jaspis-Pfad auf und verbindet Wandererlebnis mit interessanten Informationen zu der Region und den hier vorkommenden Bodenschätzen.

Ich bin die Traumschleife im Frühjahr gewandert. Was ich dabei erlebt habe und wie mir die Traumschleife gefallen hat, erfährst du in diesem Bericht.

Traumschleife Kupfer-Jaspis-Pfad

Der Hunsrück begeistert mich nicht nur durch seine abwechslungsreiche und beeindruckende Landschaften, sondern auch durch die unglaubliche Dichte an Premiumwanderwegen.

Einer dieser Wege ist die Traumschleife Kupfer-Jaspis-Pfad. Der 2013 als schönster Wanderweg Deutschlands gekürte Pfad wurde vom Deutschen Wanderinstitut mit satten 84 Erlebnispunkten zertifiziert und hatte mit seiner Länge von 19,4 Kilometern und seinem anspruchsvolleren Wegverlauf mein Interesse geweckt, als ich im Frühjahr wieder mal mit der Familie in der Region gemacht habe.

Startpunkt Mehrzweckhalle Niederwörresbach

Der Einstieg in den Kupfer-Jaspis-Pfad ist an drei Startpunkten möglich. Ich habe mich für den an der Mehrzweckhalle in Niederwörresbach entschieden, da er verkehrsgünstig liegt und gute Parkmöglichkeiten bietet.

Der Himmel ist bedeckt an diesem Morgen im April und von frühlingshaften Temperaturen ist noch nichts zu spüren, als ich aus dem Auto steige und etwas fröstelnd los laufe.

Das Eingangstor in den Kupfer-Jaspis-Pfad befindet sich direkt am Parkplatz, danach geht es noch ein wenig durch den Ort und nach einem weiteren Eingangstor führt mich die Wegmarkierung durch einen aus Tannen bestehenden Tunnel.

Der erste Anstieg und ein paar Rehe

Es geht auf schmalen, naturbelassenen Pfaden durch den Wald und ich genieße jeden Schritt auf dem weichen Untergrund. Ich überquere den Atzenbach und darf den ersten Anstieg bewältigen, der mich schnell auf Betriebstemperatur bringt und das anfängliche frösteln verschwinden lässt. Oben angekommen kann ich die erste Aussicht über die Landschaft bewundern. Der Frühling steckt noch in den Kinderschuhen und dunkle Farbtöne dominieren noch immer das Landschaftsbild.

Weiter geht es durch offene Wiesen und Felder und ich lasse meine Blicke in die Ferne schweifen. Auf einer Wiese entdecke ich ein paar Rehe, die ich eine ganz Zeit lang beobachten kann. Doch dann nehmen Sie meine Witterung auf und laufen in das schützende Dickicht.

Offene Landschaften

Die nächsten Kilometer führt mich die Traumschleife über die hügelige Mittelgebirgslandschaft des Hunsrücks und präsentiert mir dabei immer wieder schöne Ausblicke.

Wie bei Premiumwanderwegen üblich, stehen an besonders schönen Aussichtsplätzen Bänke, die zum verweilen einladen. Auch an einer exponierten Stelle steht eine der besonders bequemen Sinnesbänke, die mich förmlich dazu einlädt, mich hinzulegen und den Blick schweifen zu lassen.

Abtauchen in ein tief eingeschnittenes Bachtal

Danach geht es ein ganzes Stück bergab und der Weg führt mich schließlich in ein tief eingeschnittenes Bachtal, in dem an einer Stelle sich zwei Bäche zu einem vereinen. Über eine Holzbrücke überquere ich einen der Bäche und genieße die Naturidylle: Nur das plätschern der Bäche und das zwitschern der Vögel ist zu hören.

Die Luftfeuchtigkeit ist hier höher und die Bäume sind mit Moos überzogen. Ein erdiger, aber angenehmer Duft dringt in meine Nase und ich sauge die mit Wasserstoff gesättigte Luft gierig in meine Lungen. Auch hier lädt ein Rastplatz zur Pause ein. Besser und idyllischer kann ein Pausenplatz nicht platziert sein.

Ein ständiges auf und ab

Der Weg führt mich nun wieder aus dem Tal heraus und es geht erneut auf einen langgezogenen Aufstieg bergauf. Kein Wunder, dass so einige Höhenmeter zusammen kommen und die Traumschleife Kupfer-Jaspis-Pfad als mittel-schwierig eingestuft wird.

Für die Strapazen werde ich jedoch mit einem weiteren schönen Ausblick über die weite Landschaft belohnt. Und auch wenn das Wetter heute leider nicht besonders schön ist und der Himmel voller Wolken hängt, genieße ich den Ausblick. Wenigstens regnet es nicht, rede ich mir ein.

Kupfer und Jaspis

Im Anschluss führt der Pfad über weite Wiesen durch die Landschaft. Immer wieder komme ich an Tafeln vorbei, die über den Edelsteinabbau sowie die Weiterverabreitung der Bodenschätze informieren und die natürlich auch an zwei Tafeln Wissenwertes zu den Namensgebern des Weges aufgreifen.

Flechten, Moss und knorrige Bäume

Nach weiteren An- und Abstiegen durchquere ich schließlich den kleinen Ort Hintertiefenbach, wo sich ein weiteres Eingangstor in den Kupfer-Jaspis-Pfad befindet.

Nach dem ich dieses passiert habe, geht es wieder mal im Wechsel bergauf und bergab. Diesmal auf schmalen Pfaden durch einen Wald mit knorrigen Bäumen, die mit Flechten und Moos überzogen sind.

Fischbacher Felsen

Nach einem längeren Abstieg folge ich einen Stück den Fischbach und überquere diesen schließlich. Von weitem sehe ich den Fischbacher Felsen, der steil und schroff aus dem Wald herausragt.

Insgeheim hoffe ich, dass die Wegmacher den Felsen mit in den Streckenverlauf eingebaut haben. Aber Pustekuchen: Der Kupfer-Jaspis-Pfad lässt den Felsen links liegen, führt mich aber abwechslungsreich und garniert mit schönen Ausblicken weiter.

Ein tosender Wasserfall

Nach einer Weile geht es wieder bergab. In einigen Kehren führt mich der Wegverlauf hinunter zum Hosenbach, der von weitem schon durch einem tosenden Wasserfall auf sich aufmerksam gemacht hat.

Wer möchte, kann von hier aus auch über einen Zuweg zu dem ca. 800 m entfernten historischen Kupferbergwerk Fischbach wandern und dieses besichtigen.

Die letzten Kilometer

Ich gehe jedoch weiter und folge dem Wegverlauf immer am Hosenbach entlang. Auf den letzten Kilometern geht es noch mal durch Wälder und auch einige Auf- und Abstiege sind zu bewältigen. An zwei Aussichtspunkten kann ich noch einmal einen Ausblick auf die beeindruckende Landschaft genießen.

Schließlich sehe ich vor mir im Tal Niederwörresbach liegen und wenig später erreiche ich auch schon meinen Ausgangspunkt an der Mehrzweghalle. Auf den letzten Metern reißt sogar noch die Wolkendecke auf und ich sehe immer mehr blauen Himmel. Danke Petrus.

Mein Fazit

Die Traumschleife Kupfer-Jaspis-Pfad ist ein echtes Juwel unter den Traumschleifen und hat mir durch seine ansprechende Wegführung und das ungetrübte Naturerlebnis bestens gefallen.

Auf den rund 20 Kilometern führt der Wanderweg größtenteils auf naturbelassenen Pfaden sehr abwechslungsreich durch Felder, Wiesen, Wälder und entlang von Bächen sowie über ausgedehnte Hochflächen, von denen sich immer wieder beeindruckende Ausblicke über den Hunsrück eröffnen.

Der Wegverlauf ist perfekt ausgeschildert und Hinweistafeln informieren über die Namensgeber der Traumschleife sowie über seltene Pflanzen am Wegesrand. Daneben laden viele Bänke zur Pause ein.

Zudem besteht noch die Möglichkeit, einen Abstecher zum historischen Kupferbergwerk Fischbach zu machen. Und den Edelstein Jaspis soll man heute in der Region immer noch finden können.

Durch die vielen An- und Abstiege sowie die Länge setzt der Kupfer-Jaspis-Pfad jedoch eine gewisse Kondition bei der Schatzsuche voraus.

Weiterführende Links

Meine Aufzeichnung der Wanderung bei Social Hiking

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Veröffentlicht von

Mein Name ist Jens und ich bin ein absoluter Outdoor-Enthusiast: Wandern und Trekking bedeutet für mich, die Natur hautnah mit allen Elementen erleben – egal ob bei Sonnenschein, Regen oder Schnee. Mich zu bewegen, Neues zu erkunden und mich den Herausforderungen der Natur zu stellen, sind für mich ein idealer Ausgleich zum Alltag.

2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Schöner Bericht.
    Sieht ja echt interessant aus die Runde. Schön lang und mit richtig vielen Höhenmetern. Das könnte sich ja auch mal als nette Trailrunning-Runde anbieten. :-)

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