Auf dem Mullerthal Trail durch die Kleine Luxemburger Schweiz – Tag 2

Die Nacht auf dem Campingplatz la Pinède in Consdorf war recht frisch. In der kalten Herbstnacht ist der Innenraum unseres Mobilheims aufgrund der nicht isolierten Wände und der nur im Bad vorhandenen Heizung schnell ausgekühlt.

Die wichtigste Mahlzeit des Tages

Daher halten wir uns morgens auch nicht lange auf, ziehen uns an und begeben uns in Consdorf auf die Suche nach einem heißen Kaffee und einem belegten Brötchen. Bei einer Bäckerei werden wir fündig und frühstücken auf Terrasse. Und nach dem kostenintensiven Frühstück, welches wir je in einer Bäckerei gekauft haben, machen wir uns wieder auf den Weg zum Mullterthal Trail.

Tag 2: Consdorf nach Larochette

Unsere zweite Etappe auf dem Mullterthal Trail führt uns auf der Route 3 und den Abschnitten 11+7+8 auf ca. 23 km von Consdorf über Blumenthal nach Larochette. Auch heute morgen ist es nebelig und über den Weiden, die wir auf dem Weg zum Trail durchqueren, liegen Nebelschwaden. Ich mag ja diese morgendliche und durch den Nebel leicht mystische Stimmung.

Die volle Dröhnung Felsen

Nach kurzer Zeit stoßen wir auf dem Mullerthal Trail und die Felsen sind erneut unsere Begleiter. Und dann gibt es wieder die volle Dröhnung Felsen und Höhlengänge.

Wir kommen zu den beeindruckende Felsen „Goldkaul“, „Goldfralay“ und „Eileburg“, um die sich eine ganze Reihe von Sagen und Legenden ranken.

Am Goldfralay weißt der Hinweis „Belle Vue“ auf eine Rundweg durch die Felsen hin, den wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Auch hier müssen die Rucksäcke draußen bleiben. Viel zu eng sind die Spalten. Das Erkunden ist für uns ein beeindruckendes Erlebnis und macht extrem viel Spaß.

Ein beliebtes Fotomotiv

Nach diesem gelungenen Auftakt unserer heutigen Etappe führt uns der Trail ansprechend entlang der Felsen durch den Wald. Nach einem Abstieg, erreichen wir den „Schéissendempel“, einem kleinen Wasserfall über den eine alte Steinbrücke führt und ein beliebtes Fotomotiv in der Luxemburger Schweiz ist.

Da wir recht früh dran sind, haben wir das Motiv kurz für uns alleine und nutzen die Gelegenheit für Fotos. Denn das Motiv ist schon schön. So mit den ganzen Felsen, der Brücke und den drei Wasserfällen. Aber als immer mehr Leute kommen, machen wir uns wieder auf den Weg.

Ruhestörung

Wir folgen dem Trail immer oberhalb der Schwarzen Ernz durch das idyllische Tal. Aber leider auch immer in Hörweite der Straße, die durch das Tal führt.

Da heute Samstag ist, sind viele Ausflügler unterwegs und auch bei Motorradfahrern scheint die Straße eine beliebte (Renn)Strecke zu sein. Mittlerweile stört uns das ständige aufheulen der Motoren immer mehr. Uns fällt auf, dass es auf dem Mullerthal Trail nur selten still ist. Entweder hören wir Auto- und Motorradmotoren oder aber Flugzeuge, die sich im Landeanflug auf den Flughafen Luxemburg befinden.

Kalktuffquelle

Trotz störender Geräuschkulisse führt der Trail eine ganze Weile idyllisch durch das Tal immer in Sichtweite an der Schwarzen Ernz entlang. Schließlich geht wieder hoch und oberhalb der Ernz ganz nach an den Felsen durch den Wald.

Nach einem Abstieg zurück ins Tal, kommen wir zu einer Kalktuffquelle. Von den ganz mit Moos überzogenen Kalkfelsen tröpfelt das Wasser auf voller Breite stetig in einem Teich und wir beschließen, an diesem idyllischen Ort eine Pause einzulegen.

Von der Quelle führt der Trail uns danach abwechslungsreich über Holzstege wieder parallel zur Schwarzen Ernz, die wir auch mehrmals überqueren.

Der Stand der Sonne

Das Wasser ist auch jetzt wieder unser stetiger Begleiter. Schließlich zweigt der Weg nach links ab und mit jedem Schritt kehrt auch wieder mehr Ruhe ein. Es geht wieder bergauf und wir durchwandern eine ganze Weile einen morrigen Buchenwald.

Wir kommen zum Felsen „Sonnenuhr“ und machen über einen schmalen, wurzeligen Pfad und Steintreppen einen Abstecher zu einer im Fels gehauenen Sonnenuhr. Leider gibt es an der Sonnenuhr keine Informationen, wann und wer die Sonnenuhr hier in den Stein gemeißelt hat. Und auch unserer Reiseführer hat dazu keine Antwort.

Mein Schwager, die Bergziege

Bei Blumenthal treffen wir wieder auf die Schwarze Ernz. Folgen dieser erneut ein Stück, bevor es steil in den Wald hinauf geht. Mein Schwager mutiert zur Bergziege und läuft ohne sich die Höhenmeter anmerken zu lassen, den langen, steilen Anstieg hoch. Ich hasse das, wenn er solche Bergaufpassagen mühelos nimmt und ich keuchend kaum hinterherkomme.

Nach dem wir ein Maisfeld durchquert haben, erreichen wir ein Plateau und es bietet sich uns ein weiter, offener Ausblick über die Landschaft. Vereinzelte weiße Wolken bilden mit dem blauen Himmel und der grünen Landschaft ein schönes Landschaftsgemälde. Der weitere Wegverlauf führt über offenes Gelände und bietet uns eine willkommene Abwechslung zu den bisherigen fels- und waldreichen Passagen.

Die Weiße Ernz

Aber lange geht es dann wohl doch nicht so ganz ohne Felsen. In einem Waldabschnitt passieren wir erneut die vertrauten Felsformationen. Kurz vor der Ortschaft Soup treffen wir dann auf die Weiße Ernz und folgen dem Bach bis in den Ort.

Fels (frz. Larochette)

Es geht wieder bergauf und auf schönen, schmalen Waldpfaden die letzten Kilometer nach Fels, unseren heutigen Etappenziel. Fels heißt auf französisch Larochette und der Name stammt von dem Felsen ab, auf dem die gleichnamige Burg errichtet wurde.

Die Sonne scheint und wir genießen die Wärme. Als die Bäume den Blick freigeben, bietet sich uns ein schöner Ausblick über Larochette und die gleichnamige Burgruine, die hoch über dem Ort auf einem Sandstein-Vorsprung errichtet wurde.

Eigentlich hatten wir vor, die Ruine noch heute zu besichtigen. Allerdings ist eine Besichtigung nur bis 18 Uhr möglich und die Zeit reicht jetzt leider nicht mehr. Und so machen wir uns direkt auf zu unserer heutigen Unterkunft, der Jugendherberge Larochette.

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Mein Name ist Jens und ich bin ein absoluter Outdoor-Enthusiast: Wandern und Trekking bedeutet für mich, die Natur hautnah mit allen Elementen erleben – egal ob bei Sonnenschein, Regen oder Schnee. Mich zu bewegen, Neues zu erkunden und mich den Herausforderungen der Natur zu stellen, sind für mich ein idealer Ausgleich zum Alltag.

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