Softshells für den Herbst und Winter richtig vorbereiten

Funktionstextilien aus Softshellmaterial haben sich durch ihre Vielseitigkeit für den ganzjährigen Outdooreinsatz bewährt. Aber gerade wenn das Wetter in der dunklen Jahreszeit widriger wird und die Softshell eher mal einen Regenschauer wegstecken muss, kommt es mehr denn je auf die Funktionalität an.

Damit diese gegeben ist, spielt die Pflege eine entscheidende Rolle. Denn die richtige Pflege wirkt sich positiv auf die Atmungsaktivität, Wasserfestigkeit und auch auf die Lebensdauer aus. Und spätestens wenn der Oberstoff Wasser aufsaugt, wird es Zeit die wasserabweisende Imprägnierung aufzufrischen oder zu erneuern. 

Wie Du Deine Softshell für den Einsatz im Herbst und Winter richtig vorbereitest und umweltfreundlich imprägnieren kannst, erfährst Du in diesem Artikel.

Wann sollte die Softshell gewaschen werden?

Beim Tragen lagern sich immer auch Schmutz sowie vom Körper abgegebene Salze und Fette im Material ab. Diese beeinträchtigen die Funktionalität und die Lebensdauer und müssen je nach dem wie Häufigkeit die Softshell getragen wurde, regelmäßig ausgewaschen werden. Damit die Softshellstoffe auch wasserabweisend sind, rüsten die Hersteller diese mit einer dauerhaft, wasserabweisenden Imprägnierung (Durable Water Repellent (DWR)) aus.

Durch diese DWR-Ausrüstung wird die Aufnahme von Feuchtigkeit durch das Material verhindert und Wasser perlt von der Oberfläche ab. Doch durch regelmäßiges Tragen, Schmutz oder häufiges Waschen nutzt sich die Imprägnierung mit der Zeit ab. Die Folge ist, dass sich der Oberstoff mit Wasser vollsaugt und dadurch die Atmungsaktivität und der Tragekomfort leiden. Das macht sich mit einem klammen, nassen Gefühl bemerkbar und kann sogar zu einem Wärmeverlust führen. Jetzt ist es spätestens an der Zeit, die Softshell zu waschen und die Imprägnierung zu reaktivieren oder zu erneuern.

Softshells richtig waschen

nikwax_techwashVor dem Waschen solltest Du unbedingt die Angaben auf der eingenähten Pflegeanleitung beachten. Dort findest Dur wichtige Angaben zu der richtigen Behandlung und der Waschtemperatur. Bevor es aber los geht, entferne ich zu erst die Rückstände aus der Waschmittelkammer und lasse die Maschine einmal leer mit Wasser spülen. Denn herkömmliche Waschmittel und Weichspüler beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit von Funktionsmaterial und sollten auf keinen Fall zum Waschen von Funktionsbekleidung verwendet werden!

Zum Waschen schließe ich alle Reißverschlüsse, Klettverschlüsse und Druckknöpfe und wende die Softshell auf links. Das schont die Außenschicht, die Logos und eventuelle aufgedruckte Applikationen. Als Waschmittel verwende ich Nikwax Tech Wash, vor allem weil das britische Unternehmen seit jeher auf umwelt- und gesundheitsschädigende Fluorkarbone (PFC), schädliche Lösungsmittel und Treibgase verzichtet. Außerdem ist es einfach anzuwenden und ich habe mit den Produkten gute Erfahrung gemacht. Das Nikwax Tech Wash reinigt schonend, erneuert die Atmungsaktivität und die Wasserabstossbarkeit. Damit wasche ich meine Softshells im Schonwaschgang je nach Angabe auf der Pflegeanleitung bei 30° C oder 40 °C.

Was beim Trocknen zu beachten ist

Wenn es die Pflegeanleitung erlaubt, trockne ich die Softshell bequem im Trockner bei niedriger Temperatur. Durch die Wärme wird die Imprägnierung wieder aufgefrischt. Jedoch solltet ihr immer daran denken, dass dabei auch Reibung entsteht und das Softshell-Material durch die Trocknertrommel mechanisch belastet wird. Ist die Softshell nicht Trockner geeignet, lasse ich sie an der Luft ein wenig trocknen und bügel sie dann noch feucht auf niedrigster Stufe, um die Imprägnierung zu reaktivieren.

Beim Bügeln unbedingt auf die Temperatur achten und am besten ein Trockentuch zwischen dem Bügeleisen und der Softshell legen. Dadurch wird das Risiko minimiert, dass zu große Hitze dunkle Flecken hinterlässt oder gar das Softshell-Material zerstört wird. Die Wärmezufuhr sollte die werksseitig aufgebrachte Imprägnierung des Oberstoffes reaktiviert haben.

Imprägnierung erneuern

nikwax_softshell_proofSaugt der Oberstoff nach dem Waschen und Trocknen immer noch Wasser auf, ist es an der Zeit die Imprägnierung zu erneuern. Ich verwende für Softshells mit wasserdichten Materialien aus Mikrofaser bzw. mit mikroporöser Membran (z.B. GORE-TEX, eVent, Sympatex) die einwaschbare Imprägnierung SoftShell Proof Wash-In von Nikwax. Dies wurde wurde speziell für atmungsaktive, wasserdichte Softshellbekleidung entwickelt und ist einfach in der Waschmaschine anzuwenden. Es hinterlässt eine flexible, Wasser abstoßende Schicht auf einzelnen Fasern, so dass Feuchtigkeit beim Verdunsten durchgelassen und die Atmungsaktivität erhalten wird. 

Die Anwendung in der Waschmaschine stellt außerdem sicher, dass die Imprägnierung die Kleidung vollständig durchdringt und dabei auch Nähte, Versiegelungen, Verschlüsse und Schnüre behandelt werden. Und das schöne ist: Nikwax SoftShell Proof benötigt keine Hitze, um die wasserabweisende Eigenschaften zu entwickeln. Einfach trocknen lassen und fertig.

nikwax_softshellsprayFür Softshells mit PU-Beschichtung  und/oder mit Feuchtigkeit transportierendem Innenfutter verwende ich das Softshell Proof Spray-On von Nikwax. Die Anwendung zum Aufsprühen ermöglicht das gezielte Behandeln von besonders beanspruchten Stellen, ohne das dabei die Eigenschaften des Feuchtigkeit transportierenden Futters beeinträchtigt werden. 

Für beste Ergebnisse solltest Du die Softshell vorher waschen. Ein trocknen des Kleidungsstück vor dem Imprägnieren ist nicht nötig. Vor Gebrauch die Flasche gut schütteln und dann aus ca. 15 cm Entfernung gleichmäßig auf das Obermaterial sprühen. Trocknen lassen und fertig, denn auch bei dem Nikwax SoftShell Proof Spray-On reicht das Trocknen an der Luft aus, damit sich die wasserabweisenden Eigenschaften entwickeln.

Mein Tipp

Generell solltest Du mindestens 1x pro Jahr Deine Funktionsbekleidung waschen. Bei häufigen Gebrauch auch öfters. Kontrolliere spätestens vor der Schlecht-Wetter-Saison, ob bei Deiner Funktionsbekleidung die Imprägnierung aufgefrischt werden muss.

Am besten einfach mit ein wenig Wasser prüfen, ob die Oberfläche des Außenmaterials noch Wasser abweisend ist oder nicht. Aber wasch und imprägniere Deine Sachen nur, wenn es auch wirklich nötig ist und nicht wegen jedem Minifleck. Denn häufiges Waschen führt immer auch zur Abnutzung des Materials und der DWR-Imprägnierung. Außerdem verbrauchst Du unnötig Wasser und Energie.

Veröffentlicht von

Mein Name ist Jens und ich bin ein absoluter Outdoor-Enthusiast: Wandern und Trekking bedeutet für mich, die Natur hautnah mit allen Elementen erleben – egal ob bei Sonnenschein, Regen oder Schnee. Mich zu bewegen, Neues zu erkunden und mich den Herausforderungen der Natur zu stellen, sind für mich ein idealer Ausgleich zum Alltag.

5 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Na endlich mal richtig gute Tipps wie man Softshells pflegt – ist ja immer so eine Sache, weil Hardshells ja etwas anders funktionieren… – aber das mit den PFCs ist ein Thema, das man wirklich mal näher unter die Lupe nehmen sollte! Greenpeace hat ja auch schon was dazu geschrieben (PFC in Imprägnierungen bei Outdoorjacken), ein Teufelszeugs, diese Chemikalien!

  2. Pingback: Softshelljacke: Test, Vergleich und Kaufratgeber | heyhobby.de

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