So bereitest Du Deine Füße auf extreme Wanderungen vor

Unsere Füße sind das meist beanspruchte Körperteil beim Wandern und sollten daher immer Deine volle Aufmerksamkeit haben. Besonders wenn Du an einer 24-Stunden-Wanderung, einem Mammutmarsch oder Wandermarathon teilnehmen möchtest.

Mit meinen Tipps, kannst Du Deine Füße auf solche extremen Wanderungen optimal vorbereiten.

Was für jede Wanderung gilt

Eingelaufene und perfekt sitzende Wanderschuhe sowie passende Funktionssocken sind elementare Grundvoraussetzungen für ein unbeschwertes Wandervergnügen ohne Blasen und Druckstellen.

Doch bei Wanderungen mit 50 Kilometern oder mehr reicht das oft nicht aus. Zumindest bei mir nicht, da ich leider schnell zu Blasen neige. Wenn es Dir ähnlich geht, dann helfen Dir vielleicht meine Tipps.

Füße auf extreme Wanderungen vorbereiten

  • Laufe so oft wie möglich Barfuß, dass macht Deine Füße unempfindlicher und stärkt deine Fußmuskulatur.
  • Entferne ca. 1 Woche vorher Verhärtungen oder zu dicke Hornhaut vorsichtig mit einem Hornhautschwamm.
  • Creme danach jeden Abend Deine Füße mit Hirschtalgcreme (bei mir hat sich Hirschtalg-Fußcreme von Scholl oder DM bewährt) oder einer anderen rückfettenden Fußcreme ein. Das stärkt die Hautbarriere und macht die Haut geschmeidig.
  • Schneide zwei Tage vor der Wanderung Deine Fußnägel kurz und feile die Nägel leicht rund.
  • Tape unmittelbar vor der Wanderung die Stellen an Deinen Füßen ab, wo Du am ehesten zu Blasen neigst. Ich verwende dazu Leukoplast.
  • Creme danach Deine Füße reichlich mit Hirschtalg-Fußcreme ein.
  • Achten beim Anziehen der Schuhe auf einen faltenfreien Sitz der Funktionssocken.
  • Schnüre Deine Schuhe nicht zu eng und fest.
  • Ziehe in den Pausen Deine Schuhe und Socken aus. So können die Schuhe lüften und Deine Füße trocknen.
  • Wechsel bei Pausen Deine Funktionssocken, wenn diese zu feucht sind, und creme Deine Füße wieder mit Hirschtalg-Fußcreme ein.

Beim ersten Anzeichen von einem leichten brennenden Gefühl oder geröteter Haut an Deinen Füßen solltest Du sofort reagieren und die Stelle behandeln. Tape die Stelle ab oder verwende ein Gel-Schutzpolster. Beides reduziert die Reibung und schützt vor Druckstellen.

Wrightsocks: Doppellagige Socken gegen Blasen

Einige Langstrecken-Wanderer schwören auf die doppellagigen Wandersocken von WrightSocks, die durch die Konstruktion ebenfalls die Reibung verhindern sollen. Ich mittlerweile auch.

Bei diesen Online-Shops, kannst Du die Doppellagigen Socken zum Beispiel kaufen:

Wenn es doch schon zu spät ist und Du dir unterwegs bereits eine Blase zugezogen hast, dann helfen Dir Blasenpflaster weiter. Ich schwöre dabei auf die von Compeed.

Veröffentlicht von

Mein Name ist Jens und ich bin ein absoluter Outdoor-Enthusiast: Wandern und Trekking bedeutet für mich, die Natur hautnah mit allen Elementen erleben – egal ob bei Sonnenschein, Regen oder Schnee. Mich zu bewegen, Neues zu erkunden und mich den Herausforderungen der Natur zu stellen, sind für mich ein idealer Ausgleich zum Alltag.

26 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hallo Jens,

    danke für die wertvollen Tipps! Hirschtalgcreme werde ich mal ausprobieren. Ich nutze oft Pferdesalbe zum regenerieren meiner Füsse.

    Und ich liebe es, barfuss zu laufen.

    Fussige Grüsse, Jana

  2. Hallo Jens, danke für deine Erfahrungen. Letztens beim SHS-Wandermarathon hatte ich mir schlimme Blasen zugezogen – allerdings hatte ich wohl auch vieles falsch gemacht. Elke hat mich nun auf deinen Bericht aufmerksam gemacht – und ich werde nächstens eine andere Taktik versuchen – die von dir!
    Danke und liebe Grüße
    Claudia

  3. Ich kann WrightSocks nur sehr empfehlen: Ich benutze sie seit ca. zwei Jahren und habe seitdem keinerlei Probleme mehr mit Blasen. Letztens bin ich 53km in 24 Stunden gelaufen, am Ende hatte ich eine Blase: an meiner linken Hand von meinem Wanderstock.

  4. Nicht zu vergessen, wenn die Blasen doch im Anmarsch sind: Der Breitwegerich wächst am We gestand. Einfach in die Socke auf die Druckstellen legen und der Schmerz wird gemildert ;)

  5. Tolle Tipps. Das meiste kann ich bestätigen. Mir hilft vor allem immer, frische Socken, wenn man während der Wanderung mal die Schuhe auszieht. Den Fehler, die gleichen Socken wieder anzuziehen, habe ich nur einmal gemacht. Hat keine 2 km gedauert bis die Blasen kamen. Seitdem habe ich immer ein Ersatzpaar dabei. Wrightsocks oder dicke Wollsocken.

  6. Moin! Du schreibst von „zu dicker Hornhaut“. Lässt sich das etwas präzisieren? Zuviel runter zu hobeln ist ja wohl nur die zweitbeste Idee. Oder darf ich da meiner Lieblings-Fußpflegerin vertrauen?
    Vielen Dank für die hilfreichen Tipps

    • Tach auch! Na die Stellen, die besonders dick und kantig sind. Natürlich sollte nicht zu viel runtergehobelt werden. Aber zu dicke Hornhaut drückt auf die Haut darunter. Vertraue einfach deiner Lieblings-Fußpflegerin. Die ist ja vom Fach ;-)

  7. Hi,

    Zusatzinfo:
    • Socken mit verschiedenen Cush-Stufen können helfen zu polstern.
    • Damenstrümpfe aus Nylon als erste Lage vermindern Reibung.

    * Hirschtalg ist super und wirkt Wunder! Danke für die Infos.

    -> Ergebnis: keine einzige Blase!

    LG, Philipp.

  8. Danke für die Tipps. Ich laufe immer Barfuß zuhause herum, um meine Füße so abzuhärten. Ich besitze auch ein paar langer, „rutschiger“ Socken, die Reibung vermindern. Wichtig sind offensichtlicherweise auch passende Wanderschuhe beim Wandern selbst.
    LG

  9. Schöner Beitrag und danke für die Tipps. Ich bin vor Kurzem an 2 Tagen 81km und gut 2.000 Höhenmeter gelaufen. Knie und Muskeln haben das gut verkraftet. Allerdings haben meine Füße mich hin und wieder geärgert. Ab einem gewissen Zeitpunkt tun mir die Füße einfach weh und tatsächlich habe ich mir unten (Fußbett) in der Nähe der großen Zehe eine Blase gerieben. Was würdest du da tun? Hat das was mit der Hornhaut zu tun?

  10. Hi Björn, dass dir die Füße weh tun, könnte natürlich einfach an der Belastung liegen. Oder an den Schuhen.

    Blasen entstehen durch andauernden Druck oder Reibung durch unzureichend eingelaufene Schuhe, zu enge Schuhe, zu große Socken, unpassendes Material der Socken oder durch starke Feuchtigkeit im Schuh. Glaube nicht, dass es an der Hornhaut liegt.

    Mittlerweile schwöre ich auch auf die doppellagigen Socken von WrightSocks. Mit den habe ich selbst bei 24-Stunden-Wanderungen und mehrtägigen Trekking-Touren keine Probleme mehr mit Blasen.

  11. Ich hoffe, der Beitrag ist nicht zu @alt“, um noch Fragen dazu zu stellen :)
    Auch ich schwöre auf Hirschtalg, überlege jetzt aber, für eine 12-tägige Wanderung eine Stelle am Fuß zu tapen, an der ich mir häufig eine Blase laufe (Innenseite Ferse, dicht am Übergang zur Fußsohle, unabhängig von Socken und Schuhen). Geht die Kombi Leukoplast und Hirschtalg überhaupt, in Bezug auf Klebefestigkeit? Oder hält das Tape dann nicht mehr, wenn man das Zeug danach auf den Rest vom Fuß schmiert? Glitscht ja schon ganz schön… Hatte einmal ein gelöstes Pflastef in der Socke, das dann eine noch fiesere Blase gab, weil es rieb, sowas will ich vermeiden.

  12. Hallo Eve, der Artikel ist zwar schon älter, aber ich freue mich immer noch über Kommentare :-)

    Die Kombi Leukoplast und Hirschtalg funktioniert. Du bringst erst das Leukoplast auf den uneingecremten Fuß auf, lässt es kurz antrocknen und kannst danach den ganzen Fuß eincremen. Das Leukoplast bleibt auch danach kleben und reibt dann auch nicht so an der Socke.

    Wichtig ist, dass du das Leukoplast faltenfrei aufklebst. Habe ich auch schon öfters bei Extremwanderungen so gemacht und es funktioniert.

    Trotzdem solltest du mal genau rausfinden, warum du immer an der selben Stelle eine Blase bekommst. Denn mit den richtigen Socken und passenden Schuhen solltest du bei normalen Distanzen eigentlich keine Blasen bekommen. Würde aus der Ferne vermuten, dass der Schuh entweder zu groß oder nicht fest genug geschnürt ist. Der Fuß darf beim Laufen an der Ferse nicht nach oben rutschen.

    Ich wünsche dir einen blasenfreie Wanderung!

    Viele Grüße,

    Jens

  13. Hallo, scheinbar kann man ja auf dem „alten“ Beitrag noch ne Frage stellen :-)
    Ich bereite mich auf meinen ersten 100km/24h-Marsch vor. Wandere generell viel, 10.000 Schritte/Tag sowieso, immer mal 30, 40, auch 50km. Wollte demnächste die 60 als nächste Hürde angehen.
    Mit was ich immer wieder Probleme habe: Meine kleinen Zehen (ganz aussen) „rutschen“ immer unter die nächstliegenden, und da gibts dann richtig eklige Blasen :-( Ich habe diverses schon probiert, verschiedene Schuhe (definitiv gut passende, mit ausreichend Platz für die Zehen), Socken, 2lagige Socken etc., alle 5km Fußpuder, oder auch mal Vaseline. Nix zu machen, irgendwann kommen die immer. Tapen (also Leukoplast) hatte zur Folge, dass das Tape sich mit der Haut verbunden hat und ich mir nachher dann die ganze Haut abziehen konnte, aua.
    Gibts denn da irgend einen genialen Tip wie ich das verhindert kann?
    Letztens habe ich probiert unter die doppellagigen Socken nochmal dünne Sneakers zu ziehen, bei denen ich aussen ein Loch reingeschnitten habe, so dass der kleine Zeh dann ausserhalb des inneren Sockens war. Ging etwas besser, aber nur etwas :-(
    Ich bin da inzwischen leider etwas ratlos. Gibts da noch irgendwelche Tipps was ich ausprobieren kann?
    Viele Grüße und vielen Dank schon mal im voraus
    Jürgen

  14. Hi Jürgen, klar. Der Beitrag ist zwar schon älter, aber immer noch aktuell ;-)

    Das ist ja schon ein sehr spezielles Problem und du hast da ja schon echt viel ausprobiert. Ich würde den Zeh auch mit Leukoplast fixieren (Ich hatte noch nie das Problem, dass sich beim abziehen des Leukoplast die Haut mit ablöst… ). Und dann den Fuß mit Hirschtalg eincremen. Auch das Leukoplast.

    Ansonsten könntest du als letzten Versuch noch Schuhe probieren, die vorne etwas schmaler geschnitten sind und der Zeh sich seitlich nicht so bewegen kann. Kann aber sein, dass du dann an anderen Stellen Probleme bekommst.

    Drück dir die Daumen, dass du das Problem noch in den Griff bekommst!

    Viele Grüße, Jens

  15. Hallo Jens,
    bei lange Wanderungen bekomme ich leichte Irritationen am Übergang zwischen Fuß und Bein (oberhalb der Ferse und auf der Vorderseite). Ich trage mittelhohe Wanderschuhe und habe das Problem erst, wenn ich nach einer langen Wanderung eine Pause einlege und dann weiterlaufe bzw am Abend. Wie sollte man die Irritation bei Mehrtagetouren behandeln? Reicht es die Stellen mit Hirschtalg einzucremen oder könnte die Schnürung zu locker/fest sein?

  16. Ein guter Artikel.
    Eines wäre noch zu erwähnen. Die Schnürung des jeweiligen Schuhwerks hat auch Einfluss. Damit meine ich nicht nur zu eng oder zu locker/weit, sondern das der Schuh fest sitzt und nicht in der Ferse rutschen kann. Ich nutze bei Halbschuhen zb die Marathonschnürung dafür.

    Generell nutze ich Kompressionssocken aus dem Laufsport (Jogging), da sie warm halten, schnell abtrocknen und den Fuss „in Form“ halten.

  17. Hallo zusammen ich mach das auch weitestgehend so wie die Tipps sind, außer mit dem Schuhe ausziehen, dass ist bei mir unterschiedlich und mache ich Instinktiv. Es ist ja auch ein Diskussionsthema wie bei vielen anderen Sachen auch, denn man liest ja auch, auf keinen Fall die Schuhe ausziehen, weil wenn sie angeschwollen sind, bekommt man sie nicht mehr an und zack Abbruch der Wanderung und ärgerlich. Ich habe persönlich habe bis jetzt immer Glück gehabt und keine geschwollenen Füße bekommen. Aber klar wenn man wegen einer Blase gezwungen ist, bleibt einem nichts anderes übrig. Ist mir auch schon passiert, zack Blasen gelaufen. Hab ich dann versorgt und konnte dann bis zum Ende der Wanderung ohne Probleme weiter wandern, dank der guten Blasenpflaster. Gute Vorbereitung ist alles. Am Samstag, 23.03.24 startet meine Marschsaison mit dem Megamarsch Mönchengladbach.

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