Praxistest: LED Lenser NEO Stirnlampe

In den Wintermonaten gehört eine Stirnlampe bei längeren Wanderungen zu meiner Standardausrüstung. Denn es wird früher dunkel und es kann passieren, dass ich unterwegs auf eine Lichtquelle angewiesen bin. Aber auch bei meiner abendlichen Laufeinheit lässt es sich kaum vermeiden, dass ich einen Teil der Strecke in der Dunkelheit absolvieren muss.

Deshalb trage ich in der dunklen Jahreszeit auch beim Laufen eine Stirnlampe, da diese den Weg erhellt und die Sicherheit erhöht.

Die letzten Wochen habe ich mir die LED Lenser NEO Stirnlampe umgeschnallt und dabei genauer unter die Lupe genommen.

LED Lenser NEO Stirnlampe

Die LED Lenser NEO der Zweibrüder Optoelectronics GmbH ist eine kompakte Stirnlampe, die in fünf verschiedenen Neonfarben erhältlich ist. Sie zeichnet sich durch ein geringes Gewicht aus und soll sich daher laut Hersteller besonders für Jogger, Skater oder Spaziergänger eignen.

Zudem soll die NEO alle technischen Features in der gewohnten LED Lenser Qualität bieten.

Details

  • LED-Konfiguration: 1 x High End Power LED, 1 x High End LED (Rot)
  • 3 Licht Modi (Power, Low Power, Blinken)
  • 16:9 Lichtbild
  • Lichtstrom: 90 Lumen
  • Leuchtweite: 10 Meter
  • Leuchtdauer: 100 Stunden
  • Spannungsversorgung: 3 x AAA 1.5V
  • Energietank: 5.4 Wattstunden
  • Spritzwasserfest nach IPX4
  • Gewicht: 54 Gramm (mit Batterien, nachgewogen)
  • Preis: 29,99 Euro (UVP)

Praxistest

Ich habe die LED Lenser NEO seit ein paar Wochen hauptsächlich beim Laufen im Einsatz. Denn durch ihr geringes Gewicht und ihre Größe ist sie dafür ideal geeignet, bringt sie samt der drei mitgelieferten AAA-Batterien doch gerade mal leichte 54 Gramm auf die Waage.

Erster Eindruck

Die NEO ist hochwertig verarbeitet und macht einen robusten Eindruck. Bei der Stirnlampe befindet sich das Batteriefach in einem kleinen Kasten hinten am Stirnband. An diesem befindet sich auch eine rote LED, die zur besseren, eigenen Sichtbarkeit in den Blinkmodus geschaltet werden kann. Über ein dünnes Kabel wird die High End Power Front-LED mit Strom versorgt.

Durch das Batteriefach am Hinterkopf wird das Gesamtgewicht der Lampe zwar besser am Kopf verteilt. Die Aufteilung macht die NEO abgenommen jedoch nicht ganz so kompakt und auch das Kabel stört ein wenig und kann bei öfteren Gebrauch eine potentielle Schwachstelle darstellen.

Das Gehäuse der NEO hat die Schutzklasse IPX4 und ist damit gegen Spritzwasser von allen Seiten geschützt. Mit ihr durch den Regen zu laufen ist daher ohne Probleme möglich.

Sitz und Tragekomfort

Das elastische Stirnband der NEO lässt sich in der Weite verstellen und so optimal an den Kopf anpassen. Die Rückseiten am Lampenkopf und Batteriefach sind gepolstert und sorgen zusammen mit dem Stirnband dafür, dass die NEO bequem am Kopf sitzt und auch in der Laufbewegung nicht so schnell verrutscht.

Bedienung und Funktion

Die NEO wird durch einen gut tastbaren Knopf, oben am Lampenkopf eingeschaltet. Eine Tastensperre, um versehentliches Einschalten bei Nichtgebrauch zu verhindern, bietet die NEO jedoch nicht.

Bei jedem Druck auf dem Knopf, wird zwischen vier verschiedenen Lichtmodi durchgewechselt:

  1. Die weiße Front-LED leuchtet mit 90 Lumen
  2. Die weiße Front-LED leuchtet mit 90 Lumen und die rote LED hinten blinkt
  3. Die weiße Front-LED leuchtet mit 20 Lumen und die rote LED hinten blinkt
  4. Die weiße Front-LED blinkt mit 20 Lumen und die rote LED blinkt
  5. Alle LEDs werden ausgeschaltet

Wartet man nach einem Knopfdruck länger, wird mit dem nächsten Knopfdruck die Lampe wieder ausgeschaltet. Vermisst habe ich einen Modus, in dem nur die Front-LED mit 20 Lumen im Low Power Modus leuchtet. Denn für den Gebrauch, z.B. als Leselampe im Zelt, ist eine blinkende rote LED überflüssig. Und auch für die blinkende Front-LED habe ich persönlich keine Verwendung.

Leider lässt sich die Neigung des Lampenkopfes der NEO nicht verändern und die Weite der Ausleuchtung kann somit nicht individuell variiert werden. Gerade beim Laufen ist es jedoch sinnvoll, wenn die Ausleuchtung erst 1-2 Meter vor einem anfängt.

Lichtbild

Die Fernausleuchtung von ca. 10 Metern im Power Modus ist für eine Stirnlampe in der Größe ordentlich und reicht mir persönlich beim Laufen oder Wandern aus, um den weiteren Wegverlauf im Auge zu behalten. So habe ich auf dem Weg liegende Steine oder Hindernisse immer noch rechtzeitig genug gesehen.

Den Nahbereich leuchtet die NEO dank 16:9 Lichtbild richtig schön gleichmäßig breit aus und man sieht dadurch viel mehr von der näheren Umgebung, als bei vielen vergleichbaren Stirnlampen mit nur einer LED.

Selbst in der Dunkelheit zu sehen ist das eine, gesehen zu werden – gerade im Straßenverkehr – das andere. Aber genau dabei sorgt das rot blinkende Rücklicht der NEO für mehr Sicherheit und minimiert so die Gefahren beim Laufen in der Dunkelheit. Das macht die NEO für mich auch zum Radfahren interessant. Auch wenn die Leuchtweite dabei wirklich knapp ist.

Mein Fazit

Insgesamt bietet die modische LED Lenser NEO Stirnlampe eine ausgewogene Mischung aus Funktionalität, Gewicht und Leuchtweite. Durch ihr geringes Gewicht, den guten Sitz sowie die vier Lichtmodi eignet sie sich besonders zum Laufen oder Wandern.

Die Lichtleistung der NEO reicht mir persönlich dafür in Stadtnähe aus: Ihr Licht strahlt zwar nicht weitreichend und fokussiert, dass 16:9 Lichtbild leuchtet dafür den Nahbereich breit bis zu den Seiten aus und die rote LED am Hinterkopf sorgt bei Bedarf für mehr Sicherheit.

Vermisst habe ich bei der NEO einen neigbaren Lampenkopf sowie einen Low Power Modus, ohne das gleichzeitig die hintere rote LED blinkt. Dies lässt sich jedoch bei dem guten Preis-Leistungs-Verhältnis der NEO verschmerzen.

Die LED Lenser NEO Stirnlampe ist im LED Lenser Online-Shop oder bei folgenden Online-Shops erhältlich:

Anmerkung: Die NEO Stirnlampe wurde mir freundlicherweise von LED Lenser kostenlos für den Test zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

Meine Meinung ist jedoch wie immer nicht beeinflussbar.

Veröffentlicht von

Mein Name ist Jens und ich bin ein absoluter Outdoor-Enthusiast: Wandern und Trekking bedeutet für mich, die Natur hautnah mit allen Elementen erleben – egal ob bei Sonnenschein, Regen oder Schnee. Mich zu bewegen, Neues zu erkunden und mich den Herausforderungen der Natur zu stellen, sind für mich ein idealer Ausgleich zum Alltag.

9 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Danke für den Test. Hast Du zufällig auch eine Led Lenser H7 und kannst etwas zum Tragekomfort im Vergleich sagen. Ich finde nämlich bei der H7 den Akkupack recht schwer und zum Laufen sehr unbequem. Daher hatte ich mir schon andere Lampen online angesehen, u.a. auch die NEO.

    Danke.

    • Eine H7 habe ich leider nicht. Aber die NEO hat wirklich einen sehr guten und bequemen Tragekomfort, auch durch die breiten Auflageflächen und das geringe Gewicht. Den Akkupack spürt man so gut wie gar nicht. Kann ich ja mal beim nächsten Treffen mitbringen (wenn du so lange noch warten kannst)

  2. Schöner Artikel und interessantes Konzept das AkkuPack auf der Rückseite anzubringen. Würdest Du die LED Lenser NEO auch für Sonnenaufgangstouren in den Bergen empfehlen? Oder sind da die 10m Leuchtweite zu gering?

    LG Alex

    • Mir wäre die Leuchtweite der NEO dafür zu gering, weil sie eher ein breites als weites Leuchtbild hat. Und du das Licht auch nicht fokussieren kannst. Die NEO hat schon ihren Schwerpunkt beim Laufen, auch wegen der übrigen Funktionen, die du in den Bergen eigentlich nicht benötigst.

  3. Hallo Jens, hallo Alex,
    Anfang September 2013 habe ich mich mit einer Petzl e-lite Stirnlampe (26 lumen) an einer nächtlichen Vermißten-Suchaktion in der Hardangervidda beteiligt, weil die Bergwacht erst am nächsten Vormittag das Gebiet erreicht hätte. In weglosem Gelände bei null Sicht mit so einer Funzel verblaßte Markierungen zu finden, ist fast unmöglich. Nach einer Stunde brachen wir ab, um uns nicht selbst zu gefährden.
    Nun sind 90 lumen der NEO sicher eine andere Hausnummer, aber ich bin nicht sicher, ob das in der o.g. Situation ausgereicht hätte. Inzwischen nutze ich eine Nitecore EC1 (6cm lang, Durchm. 2cm, 58g mit CR123 Batterie) mit einem einfachen Lucido-Gummistirnband (22g), das ich noch liegen hatte. Mit Helligkeitsstufen von 6, 25, 75 und 200 lumen kann ich das nächtliche Tote Gebirge zum Leben erwecken…

    • In so einer Situation wäre auch die NEO überfordert gewesen. Vor allem weil es in der Hardangervidda Nachts auch viel dunkler ist, als bei uns in Großstadtnähe. Ich denke, man darf aber auch nicht vergessen, für welches Einsatzgebiet die NEO gedacht ist. Und die Petzl e-lite ist ja auch nur eine Notstirnlampe.

  4. Ich habe mir eine Taschenlampe zugelegt, als ich für ein halbes Jahr in Finnland gewohnt habe. Wer denkt, dass er Dunkelheit kennt, soll mal probeweise dort wohnen. So ein Schwärze hatte ich noch nicht gesehen. Es wird früh dunkel und wenn man rausgehen will, um die Heizung draußen anzustellen (um ein warmes Bad zu nehmen) und dann durch die Dunkelheit UND den Schnee tapst, ist man für eine Lampe mit Power dankbar! Eine NEO stand bei mir auf dem Wunschzettel, aber die Lieferzeit nach Finnland war zu lang. Stattdessen ist es dann die Peli 2750 geworden mit 193 Lumen und 98m Leuchtkraft.
    Mit 90 wäre es mir einfach zu dunkel draußen gewesen.
    Grüße

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