Praxistest: Mammut Ultimate Nordpfeiler Jacket

Die Extreme Serie des Schweizer Bergsportspezialisten Mammut ist unter Bergführern, Extremsportlern und ambitionierten Alpinisten legendär. Wer kennt nicht die Hosen und Jacken aus der Extreme Serie, die schon 1995 mit kompromissloser Funktionalität, Qualität und ungewöhnlichen Design mit orange-blauen Farben für Aufsehen sorgte?

Ich weiß noch genau, wie die Extreme Lhotse Jacket für mich der heilige Gral unter den Outdoorjacken war. Damals für mich unerreichbar. Aber zum Glück hat Mammut 2011 seine Premiumkollektion, die jetzt noch den Zusatz des 3970 Meter hohen Eiger trägt, wieder ins Leben gerufen und baut seit dem die Kollektion kontinuierlich aus. Endlich kann ich eine Jacke aus der Eiger Extreme Serie tragen und testen: Die Ultimate Nordpfeiler Jacket aus Gore Windstopper-Softshell. Danke Bergfreunde, danke Mammut!

Eiger Extreme

Die Eiger Extreme Kollektion wurde 2011 komplett neu entwickelt und designed und setzt abermals neue Maßstäbe im Bereich der alpinen Funktionsbekleidung. In die Entwicklung der Serie ist die Erfahrung der Mammut Pro Team-Athleten aus dem professionellen Bergsport eingeflossen. Aber die Produkte der neue Top-Linie stehen nicht nur für uneingeschränkte Funktionalität, fortschrittlichste Verarbeitungstechniken und neue Technologien, sondern bieten auch ein einzigartiges Design. So können die Farbvarianten der Eiger Extreme Kollektion beliebig kombiniert werden, von dezenter Alltagstauglichkeit bis zur perfekten Sicherheitsoptik, von der Jacke bis zu Handschuhen und Mütze. Die Kollektion hat bereits zahlreiche renommierte Auszeichnungen gewonnen. Erstmals gibt es auch eine speziell entwickelte Frauenlinie.

Mammut Ultimate Nordpfeiler Jacket

Die Ultimate Nordpfeiler Jacket von Mammut ist eine extrem robuste Softshelljacke für alpines Klettern und Hochtouren. Gefertigt ist die Jacke aus Gore Windstopper Extreme mit hohem Abriebschutz und guten Stretch-Eigenschaften. Die Jacke ist ideal für kältere Bedingungen.

Echtheitszertifikat

Auch die Eiger Extreme Kollektion ist gegen Fälschung gesichert. Alle Produkte wurden mit einem so genannten Holospot inklusive einem einmaligen Code auf einem separaten Label gesichert. Dieser ist dank zweifacher Sicherung gegen Reproduktionen gesichert. Der Holospot weist zwei Sicherungsstufen auf: Das schimmerndes Logo und die Seriennummer kann einmal mit blossem Auge kontrolliert werden und die halbversteckten Information können mit einer einfacher Lupe kontrolliert werden. Auf der Internetseite Mammut Original kann man prüfen, ob das kürzlich gekaufte Mammut Eiger Extreme Produkt das Echtheitszertifikat besitzt.

Details

  • Material: Gore Windstopper Extreme (100% Polyester)
  • Innenmaterial: 100% Polyester
  • Zwei-Wege Unterarmbelüftung
  • Durchgehender Front-Reißverschluss
  • Zwei Fronttaschen, eine Brusttasche
  • Flachnähte
  • Frontreach-Ärmel
  • Ärmelbündchen und Saum verstellbar
  • Gewicht: 624 g bei der Größe L (nachgewogen)
  • Größen: S – XXL
  • Preis: 300 Euro (UVP)

Praxistest

Ich habe die Ultimate Nordpfeiler Jacket Ende September bei mehreren Wandertouren und beim Radfahren auf der Fränkischen Alb getestet. Die Temperaturen lagen in diesem Zeitraum zwischen 12 und 24 Grad.

Erster Eindruck

Auch die Nordpfeil Jacket fällt sofort durch ihre kräftige, kontrastreiche Farbkombination auf. Überall findet sich das Eiger Extreme Logo wieder und ist bei der Kollektion zu einem zentralen Design-Element geworden: Zipper-Anhänger, Nahtbänder, Einfassungen und Applikationen auf den Schultern ziert das Logo der Eiger Extreme Kollektion in Form eines X. Der Mammut Schriftzug sowie das Logo auf dem rechten Ärmel sind rot und reflektieren das Licht. Das sieht nicht nur schick aus, sondern erhöht auch die Sicherheit.

Verarbeitung und Material

Die Verarbeitungsqualität ist, wie es sich für eine Jacke aus einer Premiumkollektion gehört, bis ins kleinste Detail sehr hochwertig und über jeden Zweifel erhaben. Und auch die Materialauswahl ist erstklassig: Das abriebstärkste Windstopper Extrem Material von Gore ist äußerst robust und strapazierfähig. Daher fühlt sich die Jacke auch ein wenig steif an. Das Material hat aber immer noch einen guten Stretch, überzeugt aber vor allem mit sehr guten Abriebwerten. So sind auch raue, alpine Einsätze kein Problem für die Außenhaut der Nordpfeiler. Innen dagegen fühlt sich die Jacke schön weich an und wärmt bei kälteren Temperaturen leicht.

Schnitt und Passform

Der Schnitt der Nordpfeiler ist aufgrund des alpinen Einsatzgebietes sehr körperbetont. Durch die Elastizität des Gewebes wird die Beweglichkeit aber trotzdem nicht eingeschränkt. Nichts spannt beim Radfahren und Klettern, wenn man nach vorne greift. Durch die innovative flache, nicht auftragende Nahtverarbeitung mit Extreme Duo Lock-Technologie drückt und scheuert beim Wandern mit Rucksack nichts. Die Ärmel und der Rücken sind länger geschnitten und rutschen in der Aufwärtsbewegung und auf dem Rad nicht nach oben. Durch die ergonomisch abgestimmte Frontreach-Ärmelpassform bleiben die Handrücken auch bei ausladenen Bewegungen immer bedeckt und gut geschützt.

Bedienung

Die Taschen bieten ausreichend Stauraum für allerlei Kleinigkeiten und liegen hoch genug, dass diese nicht von einem Kletter- oder Rucksackhüftgurt verdeckt werden und der Gurt nicht auf den Tascheninhalt drücken kann. Daneben bietet die Nordpfeiler eine kleine Brusttasche, in die sich Kleinigkeiten griffbereit verstauen lassen. Sofern man keinen Rucksack trägt, denn ansonsten wird diese von dem Brustgurt verdeckt. Viele durchdachte Details machen ansonsten die Bedienung der Jacke einfach.

Die Reißverschlüsse und die Regulierungen von Bundabschluss und Ärmelbündchen sind auch mit Handschuhen perfekt zu bedienen. Die Reißverschlüsse der Unterarmbelüftungen lassen sich durch den vorverlegten Verlauf gut handhaben. Der Kragen und der Saum lassen sich in der Weite verstellen. Das Verstellen des Kragens ist jedoch ein wenig fummelig und auch für den Saum braucht man leider beide Hände. Für mich unverständlich, dass Mammut keine Kordelzüge mit Einhandbedienung verwendet. Die YYK-Reißverschlüsse laufen ohne zu verhaken. Der Frontreissverschluß lässt sich von zwei Seiten öffnen, ist zusätzlich mit einer Windleiste hinterlegt und endet oben in einer großzügigen Kinnabdeckung.

Trage- und Klimakomfort

Das elastische Gewebe mit guten Stretcheigenschaften und die ergonomische Schnittführung bieten gute Bewegungsfreiheit. Die Jacke fühlt sich angenehm auf der Haut an und macht jede Bewegung anstandslos mit. Feuchtigkeit wird von der Jackeninnenseite gut aufgenommen und schnell nach außen weitergeleitet. Das nahezu winddichte Gore Windstopper ist jedoch nicht so luftig, wie winddurchlässige Materialien. Beim Anstieg auf den Moritzberg kam die Atmungsaktivität schnell an seine Grenzen.

Dafür sorgen die vorverlegten, unglaublichen 60 cm Zweiwege-Unterarmöffnungen aber für perfekte Luftzufuhr. Gerade beim ständigen Wechsel von kleinen und großen Anstrengungen kann man das Jackenklima gut regulieren und der Klimakomfort bleibt immer auf einem angenehmen Niveau. Denn auch die Taschen mit Netzfutter, die weiten Ärmelbündchen und der Zweiwege-Frontreißverschluss ermöglichen eine zusätzliche Frischluftzufuhr. Das trägt bei Anstrengung entscheidend zum Wohlbefinden bei und erspart unterwegs lästiges aus- und anziehen. Unterschiedliche Bedingungen in der Intensivität der Anstrengung steckt die Nordpfeiler so problemlos weg.

Wind- und Wetterschutz

Das Gore Windstopper Extreme hält Wind zu 100% ab und verhindert so zuverlässig ein Auskühlen des Körpers durch den Wind-Chill-Effekt. Gerade bei alpinen Einsatzbereichen ist der Schutz vor auskühlenden Wind eine extrem wichtige Eigenschaft (gerade wenn man zwischen Nordost- und Nordwand am Eiger feststeckt ;-) und genau dabei erledigt die Nordpfeiler ihre Aufgabe perfekt. Der hohe Kragen schließt eng an und schützt so bestens gegen Wind. Bei der langen Abfahrt mit dem Rad von Burg Thann in den kühlen Abendstunden, hat das Windstopper-Material seinen Namen alle Ehre gemacht und mich zuverlässig vor dem Fahrtwind geschützt.

Der Schutz vor Nässe ist bei der Nordpfeiler auf einem für eine Softshell sehr hohen Niveau. Auch wenn es nicht die Aufgabe einer Softshell ist, vor Regen zu schützen, bietet die Nordpfeiler dank hervorragender Imprägnierung längeren Nieselregen und sogar kurzen Regenschauern Paroli. Die Nordpfeiler hat zwar keine Kapuze, aber bei starken Regen zieht man eh eine Hardshell drüber und dann würde eine Kapuze sowieso nur stören.

Mein Fazit

Die Mammut Ultimate Nordpfeiler Jacket ist eine absolut alpintaugliche Softshell, die gerade zu prädestiniert ist für harte Einsätze bei windigem Wetter in den Bergen. Denn das Gore Windstopper Extreme ist äußerst strapazierfähig und robust, bietet einen hohen Tragekomfort und 100%igen Windschutz. Neben kompromissloser Funktionalität und Qualität bietet die Nordpfeiler auch eine gute Kombination aus Atmungsaktivität und Wetterschutz. Selbst bei starken Wind und Nieselregen stößt die Nordpfeiler Jacket nicht an ihre Grenzen – das macht sie zu einer würdigen Vertreterin der Eiger Extreme Serie.

Anmerkung: Die Jacke wurde mir freundlicherweise von den Bergfreunden für diesen Test zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung ist jedoch wie immer nicht beeinflussbar.

Bei diesen Online-Shops, kannst Du die Mammut Nordpfeiler Jacket zum Beispiel kaufen:

Nachtrag

Marcel von Ausgerüstet hat sich das gute Stück auch einmal näher angeschaut. Wieso Orange (nicht) nur die Müllabfuhr trägt, erläutert er in seinem lesenswerten Bericht über die Mammut Ultimate Nordpfeiler Softshell.

 

Veröffentlicht von

Mein Name ist Jens und ich bin ein absoluter Outdoor-Enthusiast: Wandern und Trekking bedeutet für mich, die Natur hautnah mit allen Elementen erleben – egal ob bei Sonnenschein, Regen oder Schnee. Mich zu bewegen, Neues zu erkunden und mich den Herausforderungen der Natur zu stellen, sind für mich ein idealer Ausgleich zum Alltag.

10 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Sorry, aber ich versteh das nicht so ganz. Du schreibst über den ganzen Artikel mehrmals, wie toll sich die Jacke für den alpinen Einsatz eignet, obwohl Du sie unter diesen Bedingungen gar nicht getestet hast (sondern beim Wandern und Fahrradfahrenn unter Bedingungen, die alles andere als alpin waren).

    Sorry, aber selten hab ich so ein nichtssagendes Review gelesen.

    • Hi Andrew,
      danke für deinen kritischen Kommentar. Du hast natürlich recht, die Jacke habe ich nicht im alpinen Einsatz getestet. Aufgrund meines Wohnorts, ist das leider nicht immer möglich. Und du kannst mir glauben, ich würde liebend gerne mehr in den Bergen testen ;-)

      Ich habe aber schon einige Berg- und Klettersteigtouren gemacht und habe dabei auch Sachen getestet. Daher kann ich schon ganz gut einschätzen, ob sich eine Jacke auch für den alpinen Einsatz eignet. Viele der Eigenschaften lassen sich auch so testen und auf das Einsatzgebiet übertragen. Wenn die Jacke sich gut bedienen lässt und die Taschen nicht von einem Rucksackhüftgurt verdeckt werden, gilt das auch bei alpinen Einsätzen. Und wobei könnte man besser die Winddichtigkeit eines Materials testen, als beim Radfahren?

  2. Danke für umfassenden Review. Denke auch wenn das Teil nicht direkt unter alpinen Bedingungen getestet wurde, istein Grossteil der wichtigen Funktionalitätet so einer Jacke ausgecheckt worden.
    Hat man zusätzlich alpine Erfahrungen ist gut einzuschätzen ob das Teil unter alpinen Bedingungen taugt. Also mir gibt der Review einen guten Überblick und ich finde ihn hilfreich.

  3. Hallo Jens!

    Vielen Dank für den sehr informativen Bericht!!! Kannst du vielleicht noch etwas dazu sagen, wie die Jacke von der Größe her ausfällt? Du schreibst ja, dass sie sehr körperbetont vom Schnitt ist – muss man deshalb eine größere Größe als normal wählen? Für welche Größe hast du dich (bei welcher Körpergröße?) entschieden?

    Vielen Dank für die Antwort!
    Jochen.

    • Freut mich, dass dir der Bericht gefallen hat. Die Größe fällt normal aus. Wegen des körperbetonten Schnitt, musst du keine größere Größere wählen, da ansonsten u.a. auch die Ärmel länger ausfallen. Die Jacke sitzt aber halt figurbetont. Das solltest du beachten. Ich bin 1,82 groß und wiege ca. 84 kg. Mir passt L sehr gut.

  4. Hallo,

    was mich interessieren würde bzw. mir nicht ganz klar ist:

    Kann man die Jacke auch bei tieferen Temperaturen <= -5°C problemlos anziehen? Mit Hemd und Pullover drunter, versteht sich :)

    Danke!

    • Die Jacke ist zwar nicht ganz so dünn, aber bei Minusgraden würde ich sie nicht anziehen. Hatte die Jacke am Wochenende bei ca. 5 Grad mit Langarm-Baselayer und Fleece an und da war mir beim normalen gehen schon recht frisch. Und so viel mehr kann man auch nicht drunter ziehen, da sie ziemlich körperbetont geschnitten ist. Hoffe, dass hilft dir weiter.

  5. Finde auch interessant, dass es besser zu sein scheint, die Jacke als hochalpintauglich zu beschreiben, obwohl sie eben den normalen alltagssport gut mitzumachen scheint …
    Wäre es eine Schande zuzugeben, dass Du nicht jede Woche im Hochgebirge unterwegs bist?
    Ehrlich gesagt: ich bin da fast nie. Ich suche eine Jacke für genau das, was Du damit gemacht hast. Für mich ist eigentlich viel eher die Frage: reicht auch was günstigeres? Welchen Vorteil bietet diese Jacke z. B. gegenüber einer normalen ultiimate oder einer TNF?
    Ist aber durchaus interessant, dass jeder heute Extremsportausrüstung braucht um zum Bäcker zu joggen …

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